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George Clooney ist ein politisch engagierter Star. Dass er gegen einen eigenständigen Kosovo sei, wurde nun von seinem Agenten dementiert.

Foto: Reuters/Lucas Jackson
George Clooney wird gegen eine Eigenständigkeit des Kosovo protestieren - eine Meldung einer serbischen Zeitung, die viele aufregte, bevor sie von Clooneys Agent dementiert wurde.

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Hollywood/Frankfurt am Main - Wenn sich Hollywoodstars politisch äußern, trifft das naturgemäß, wenn überhaupt, meistens US-Politiker. Frauenschwarm George Clooney zum Beispiel ist aller Logik nach nicht sehr das Idol von Hillary Clinton, denn er unterstützt offen Barack Obama, Clintons Gegner im Kampf um die Spitzenkandidatur der Demokraten bei der US-Präsidentschaftswahl.

Was Clooney gemäß einem Dementi seines Agenten Stan Rosenfield sicher nicht ist: ein Gegner einer selbstständigen Region Kosovo. Was dieses Dementi notwendig machte, hatte die in Frankfurt am Main erscheinende, in serbischer Sprache geschriebene Zeitung Vesti vor rund einer Woche in Gang gebracht. Das Blatt, gemäß Eigendarstellung "Zeitung für Ex-Jugoslawen in Diaspora", hatte gemeldet, George Clooney habe einer Vesti-Korrespondentin in Rom erläutert, er sei gegen einen eigenständigen Kosovo.

Dies verbreitete sich binnen Stunden auf dem Balkan und schließlich in ganz Europa. Auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) habe Clooney in einem Interview bestätigt, dass er öffentlich gegen die Anerkennung der Unabhängigkeit protestieren wolle, hieß es auf diversen Internetseiten. Seine Verbündete dabei sei Branchenkollegin Sharon Stone.

Das brachte Clooneys Agent Rosenfield auf den Plan. Auf der Internetseite des Stars teilte er mit, der Schauspieler habe Statements zu Kosovo "nie getan oder diese autorisiert". Die FAZ ließ wissen, sie habe mit Clooney nicht über den Kosovo gesprochen, und auch Sharon Stones Agentur teilte mit, Berichte über ein Engagement gegen die Unabhängigkeit des Kosovo seien "komplett falsch".

Daraufhin meldete Vesti, die "Albaner-Lobby" in den USA habe Clooneys Agenten zu diesem Dementi veranlasst. Zudem werde die Vesti-Korrespondentin in Rom seit der Veröffentlichung bedroht.

Agent Rosenfield wollte sich darauf nicht einlassen, er verwies darauf, dass Clooney Wichtigeres zu tun habe. Der 46-Jährige, seit zwei Wochen UN-Friedensbotschafter, reiste in den vergangenen Jahren mehrfach in die Krisenregion Darfur, um auf die dortige Menschenrechtslage aufmerksam zu machen. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 31.1.2008)