Genf - Die Welthandelsorganisation WTO hat die EU wegen illegaler Beihilfen an den europäischen Flugzeugbauer Airbus gerügt. Die EU und einige Mitgliedsstaaten hätten verbotene Subventionen an die EADS-Tochter gezahlt, befand ein WTO-Ausschuss. Diese Beihilfen müssten innerhalb von 90 Tagen gestrichen werden. Auch andere Fördermittel, die den USA schadeten, müssten zurückgezogen werden.

Die EUwill den Bericht prüfen und dann über eine Anfechtung entscheiden. Die Union strebe eine Verhandlungslösung an. Der US-Handelsbeauftragte Ron Kirk erklärte, das WTO-Urteil zeige, dass die Airbus-Beihilfen den Wettbewerb auf dem Luftfahrtmarkt verzerrten. Das WTO-Urteil zeige, dass Airbus ohne Beihilfen keines der umstrittenen Airbus-Modelle entwickelt hätte, sagte ein Anwalt von Boeing.

Airbus zufolge bedeutet der WTO-Bericht nicht, dass der Konzern Gelder zurückzahlen oder Verträge ändern muss. Auch sehe das Unternehmen keinen Anlass, die Kreditverhandlungen mit den europäischen Regierungen über die A350-Maschine zu stoppen. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.7.2010)