Wien - Die Debatte um den Umbau des Jüdischen Museums der Stadt Wien hat eine weitere personelle Konsequenz: Die bisherige Chefkuratorin, Felicitas Heimann-Jelinek, verlässt das Haus. Der Dienstvertrag wurde "im beiderseitigem Einverständnis" aufgelöst, wie es am Freitagnachmittag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats in einer Aussendung des Museums hieß. Heimann-Jelinik hatte jene Dauerausstellung konzipiert, deren Abbau zu Diskussionen geführt hatte.

Vor allem die Demontage und Zerstörung von 21  Hologrammen war - auch international - kritisiert worden. Museumsdirektorin Danielle Spera hatte versichert, dass eine Erhaltung der Objekte nicht möglich gewesen war. Heimann-Jelinek hatte Bilder der zerstörten Hologramme dem Vernehmen nach ohne Absprache mit der Museumsleitung im Internet veröffentlicht und die erhitzte Debatte damit losgetreten. Im Zuge der Diskussionen war zuletzt auch Prokurist Peter Menasse zurückgetreten.

Spera informierte den Aufsichtsrates am Freitag nicht nur über den Rücktritt der Kuratorin, sondern auch über eine geplante "Neuausrichtung" des Museums. Demnach soll das Haus im Herbst 2011 "mit einem Mix aus permanenten und temporären Ausstellungen" wieder eröffnet werden. Ursprünglich wäre die Eröffnung mit einer neuen Dauerausstellung, die nun für Herbst 2012 angepeilt wird, bereits für diesen Juli geplant gewesen. (APA/red)