Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou bekräftigte am Freitag auf dem "Real Estate Circle" in Wien, dass für sie angesichts des Wiener Bevölkerungswachstums die "innerstädtische Verdichtung" Priorität hat. Insbesondere die großen Bahnhofsareale, die gerade entwickelt werden, böten hier hochwertiges Potenzial, so Vassilakou in ihrer Rede vor rund 100 heimischen Topmanagern der Immo-Branche.

Potenzial, das Vassilakou auch bei jenen bisher sieben Heeres-Liegenschaften im Wiener Stadtgebiet ortet, die der Bund über die eigens gegründete Sivbeg GmbH verwerten will. Allerdings sparte sie diesbezüglich am Freitag nicht mit Kritik an der Bundesregierung: Weil diese den Verkauf der Heeresareale - aktuell etwa eine Teilfläche der Theodor-Körner-Kaserne im 14. Bezirk, die im nächsten Jahr verkauft werden soll - an den Meistbietenden anstrebe, würden diese Flächen für den sozialen Wohnbau schlicht unleistbar werden. "Hier wird aus Sicht der Stadt eine Chance vertan", ärgerte sich Vassilakou. "Es wäre gut, an das öffentliche Interesse zu denken und hier sozialen Wohnbau zu ermöglichen."

Großes Interesse an den ehemaligen Kasernen tat im Sommer auch Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) kund, dieses wurde auch bei Verteidigungsminister Norbert Darabos deponiert, wie er damals sagte. Auch die Wiener ÖVP macht sich immer wieder für einen Ankauf der Liegenschaften durch die Stadt stark. (map, derStandard.at, 11.11.2011)