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Die Messungen von "Grail-A" und "Grail- B" sollen ab März 2012 unter anderem Aufschluss über das Innere des Erdtrabanten geben.

Foto: REUTERS/NASA/JPL

Am 10. September hat die US-Raumfahrtbehörde NASA zwei Sonden in Richtung Mond geschickt. Nun haben die Zwillingssonden "Grail-A" und "Grail- B" ihr Ziel erreicht; am kommenden Neujahrswochenende sollen die beiden in die Mond-Umlaufbahn einschwenken und damit beginnen, weitere Geheimnisse des Erdtrabanten zu entschlüsseln. Die Hauptaufgabe der Sonden besteht darin, das ungleichmäßige Gravitationsfeld des Mondes zu erkunden und Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Oberfläche zu ermöglichen.

Seit dem Start in Florida liegen die beiden nahezu gleichen "Grail"-Sonden (Gravity Recovery and Interior Laboratory) genau im Plan. Bisher sei alles eigentlich perfekt gelaufen, sagte die wissenschaftliche Leiterin Maria Zuber vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), "doch in diesem Geschäft kann man sich einer Sache nie ganz sicher sein".

Arbeitsbeginn im März

Am Silvesterabend soll die erste der beiden Sonden in die Umlaufbahn gehen, 24 Stunden später die zweite. Die Sonden richtig zu positionieren, erfordere sehr komplizierte Manöver, die so bei einer Erkundungsmission außerhalb der Erde bisher noch nie geflogen worden seien, betonte die NASA. Im Orbit werden sie die nächsten zwei Monate hintereinander um den Mond kreisen, bis sie etwa 56 Kilometer Höhe und 200 Kilometer Abstand voneinander erreicht haben. Die Aufzeichnung von Daten beginnt erst im März. Geleitet wird die 496 Millionen Dollar teure Mission vom Jet Propulsion Laboratory der NASA.

Bei früheren Weltraummissionen wurde mit unterschiedlichem Erfolg versucht, die Schwerkraft des Mondes zu messen. "Grail" ist als erste Mission ganz auf diese Aufgabe gerichtet.

Rätselhafte Rückseite des Mondes

In ihrer Umlaufbahn um den Mond werden die beiden Sonden durch lokale Veränderungen des Gravitationsfelds beschleunigt oder abgebremst werden. Das wiederum beeinflusst den Abstand zwischen ihnen. Funksignale messen diese leichten Veränderungen, sodass die Wissenschaftler das Schwerefeld bestimmen können. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, was auf oder unter der Mondoberfläche liegt, wie Berge oder Krater.

Da findet sich möglicherweise auch eine Erklärung dafür, weshalb die erdabgewandte Seite des Mondes viel zerklüfteter ist als die von hier aus sichtbare. (APA, red)