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Zum Surfen im Netz: Mit dem inkludierten Datenvolumen von 20 MB lassen sich grundlegende Aktivitäten erledigen. Laut "3" kann man damit beispielsweise täglich im Schnitt drei Nachrichten-Artikel (3 MB) sowie vier umfangreiche Wikipedia-Einträge lesen (3,5 MB), eine Online-Überweisung tätigen (1,2 MB), auf Facebook drei Freundesseiten besuchen, drei Nachrichten schicken und eine Bildergallerie ansehen (5 MB), fünf E-Mails mit Gmail lesen und zwei E-Mails verschicken (2 MB) und die Wetterprognose abrufen (1 MB).

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Die SIM-Karte von "3" gibt es in 3-Shops und bei Partnern des Netzbetreibers.

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Die Übernahme von Orange durch "3" hat bisher kein grünes Licht von den Wettbewerbshütern bekommen. Sie befürchten einen Anstieg der Mobilfunkpreise in Österreich - der WebStandard berichtete. Am Donnerstag trat „3"-Chef Jan Trionow diesen Bedenken mit einem neuen Angebot entgegen. Gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) bringt der Mobilfunker kostenloses Internet an den Start. 

Für die Anmeldung sind keine Kontodaten nötig

Konkret bietet man eine kostenlose SIM-Karte an, mit der täglich im Umfang von 20 MB mobil im Internet gesurft werden kann. Nach Verbrauch der 20 MB wird die Verbindung automatisch getrennt. Optional lassen sich auch Wochenpakte im Umfang von 1 GB für sieben Tage um 2 Euro zusätzlich aufladen. "Das erste Wochenpaket ist gratis und böse Überraschungen und Abofallen sind ausgeschlossen", betont Trionow. Für die Anmeldung sind keine Kontodaten nötig, "3" verlangt lediglich eine Handynummer. Im Ausland kann das Angebot nicht genutzt werden.

Kein "kurzfristiger Marketing-Gag"

Die Aktion sei kein "kurzfristiger Marketing-Gag", so der "3"-Chef. Man wolle gemeinsam mit der ÖIAT mehr Menschen ins Internet bringen. "Fast jeder Fünfte in Österreich nutzt das Internet nicht, das wollen wir ändern." "Die 20 MB seinen ein wichtiger Beitrag zum Einstieg in das Netz", so Trionow. Damit lassen sich grundlegende Aktivitäten erledigen. Er glaube auch stark "an den familiären Aspekt" sagte Trionow - so könnte etwa ein Jugendlicher seinem Opa einen alten, aber noch funktionstüchtigen Computer mit Modem überlassen, um diesem den Internetzugang zu ermöglichen. Außerdem wisse man, dass in etwa 30 Prozent der Haushalte noch ungenutzte USB-Modemsticks vorhanden seien.

"Wir investieren mehr in dieses Produkt als es bringt."

Die Aktion ist vorerst unbefristet und zum Teil werbefinanziert. "Auf der Willkommensseite gibt es ein Werbefenster. Hier erscheint 10 Sekunden lang Werbung, die kann man aber auch wegklicken", erläuterte Trionow. Auch bekommt man  Werbe-SMS - maximal fünf pro Monat - zugeschickt. Damit sei die Aktion aber nicht kostendeckend. "Wir investieren mehr in dieses Produkt als es bringt." Wieviel die Aktion kostet, wollte Trionow nicht verraten, "aber es ist schon ein signifikanter Betrag".

Wozu Internet?

Wenn man für 100.000 oder 200.000 Karten Abnehmer fände, könnte man schon das EU-Ziel erreichen, den Anteil der Internet-Abstinenten in Österreich auf 15 Prozent zu verringern, gab ÖIAT-Vorstand Hechenberger das Ziel vor.

Das ÖIAT hat im Rahmen einer Studie erhoben, welche Personengruppen das Internet kaum nutzen, welche Beweggründe dahinter stehen und welche Benachteiligungen sich dadurch ergeben. Neben mangelndem Bedarf bzw. der Einschätzung, das Internet nicht zu brauchen, sowie dem Fehlen eines Computers und spärlichem Wissen über die Nutzung und Sicherheit stellen die Kosten für einen Internetzugang eine maßgebliche Hürde für potenzielle Einsteiger dar. 

700 Euro pro jahr

Internet-Abstinenz koste einen österreichischen Haushalt im Schnitt 700 Euro im Jahr, sagte Hechenberger bei der Präsentation der Studie. "Wir gehen davon aus, dass man rund 3 Prozent der Konsumausgaben durch die sinnvolle Nutzung des Internet einsparen kann", etwa durch Preisvergleiche, erklärte Hechenberger.

Hardware

Dementsprechend bietet "3" ein 3G-Modem um 29 Euro an. Samsung beteiligt sich ebenfalls und bietet das Galaxy Tab 8.9 vergünstigt um 299 Euro an.

Frauen

Der Vergleich der Anteile an Nichtnutzern in den verschiedenen Altersklassen zeigt eine starke Zunahme der Nichtnutzung mit steigendem Alter. Auch liegt der Anteil der Nichtnutzer bei Frauen um zehn Prozent höher als bei Männern. Bei jenen ohne Matura liegt er bei 34 Prozent, bei jenen mit Matura bei sechs Prozent. Je weniger Personen in einem Haushalt leben und je geringer das Haushaltseinkommen ist, umso weniger wird das Internet genutzt. Der typische österreichische Nichtnutzer ist somit höheren Alters, meist Pensionist, lebt in einem Ein- bis Zwei-Personen-Haushalt, ist eher weiblich, mit geringerem Einkommen und ohne Matura. (sum, derStandard.at, 09.08. 2012)