Die Installation von openSUSE 12.2 verläuft - wie schon jene der Vorversionen - problemlos, dieser Bereich ist mittlerweile wirklich gut gelungen.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Wer sich den Download der gesamten DVD ersparen will, darf sich auch zwischen schlanken Live-CDs für KDE und GNOME entscheiden.

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Die Distribution wird unter anderem mit KDE 4.8.4 als Desktop ausgeliefert.

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Der File Manager Dolphin hat mit der neuen Version einige wichtige Verbesserungen erfahren, etwa eine vollständig neu geschriebene Dateiansicht.

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Beim ersten Softwareupdate wandern einige empfohlene Pakete mit auf die Platte, mit dabei Adobes Flash.

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Die freie Office-Suite LibreOffice darf natürlich auch nicht fehlen - stellt SUSE doch zahlreich der KernentwicklerInnen dafür.

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Eine der traditionellen Stärken von openSUSE / SUSE stellt das mächtige Administrationstool Yast dar - zumindest für alle, die nicht lieber gleich zur Kommandozeile greifen.

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Im Browserbereich gibt es jede Menge Auswahl, im Bild etwa der schlanke KDE-Browser Rekonq. Von Haus aus wird hingegen Firefox genutzt.

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Alternativ gibt es auch einen gut gepflegten GNOME 3.4 - hier hat man es also geschafft die aktuellste stabile Version zu integrieren.

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Der openSUSE-GNOME unterscheidet sich nur marginal vom Upstream-Projekt, lediglich eine Erweiterung wird von Haus aus hinzugefügt.

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Das Software Rendering der Lllvmpipe ermöglicht die Nutzung der GNOME Shell auch ohne spezielle Treiber in einer virtuellen Maschine.

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Xfce 4.10 ist eine weitere Desktop-Alternative. Im Bild ist auch das neue cgtop-Tool für Systemd zu sehen.

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Es lässt sich nur schwerlich verleugnen: Das (open)SUSE-Projekt hat schon mal bessere Zeiten durchlebt. Einst der neben Red Hat wohl wichtigste Player im Linux-Umfeld, hat der Niedergang von Novell - bzw. dessen Zersplitterung nach der Übernahme durch Attachmate - auch bei SUSE seine Spuren hinterlassen. Dies wirkt sich natürlich indirekt auf das Community-Projekt openSUSE aus, wurde - und wird - dieses doch maßgeblich von Novell/SUSE getragen.

Verspätet

Und auch wenn es natürlich immer schwierig ist, einen direkten kausalen Zusammenhang herzustellen, so kann ein Faktum doch nicht übersehen werden: Die nun erfolgte Veröffentlichung von openSUSE 12.2 passiert an die zwei Monate später als ursprünglich geplant. Dem vorangegangen waren Probleme bei der Auslieferung von Testversionen, die schlussendlich Mitte Juni zum Eingeständnis führten, dass der anvisierte Release-Termin nicht zu halten sei, wolle man die Qualität der ausgelieferten Software nicht verschlechtern.

Ursachenforschung

Paradoxerweise sei ein signifikanter Teil des Problems nicht in einem Abgang von EntwicklerInnen zu sehen, sondern genau umgekehrt in einem starken Wachstum der Zahl der externen Beitragenden, die viele kleine Änderungen vornehmen - worauf der zuvor stark Novell/SUSE konzentrierte Entwicklungsprozess aber nicht so recht vorbereitet war, hieß es damals von Seiten des Projekts. Sei es wie es sei, jedenfalls hat man openSUSE - während man über eine langfristige Reorganisation grübelt - zumindest so weit wieder auf die Beine stellt, dass es nun eine neue Version zu begutachten gibt - und dieser wollen wir uns entsprechend flugs zuwenden.

Auswahl

openSUSE 12.2 gibt es in der gewohnten Vielfalt an Download-Optionen. Eine Art "rundum sorglos"-Paket stellt das satte 4,7 GByte große DVD-Image dar, mit dem sich die unterschiedlichsten Installationswege beschreiten lassen, beispielsweise neben KDE und GNOME auch Xfce, LXDE und andere schlanke Desktops einrichten lassen. Wer hingegen eine etwas genauere Vorstellung vom gewünschten Endergebnis hat, und diese Flexibilität nicht benötigt, darf auch zu den Live-CDs greifen, die bei der Installation ein fixes GNOME- bzw. KDE-Set auf die Platte wandern lassen. Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit eines Netzwerk-Installs, der von einem minimalen Image ausgehend alle Daten je nach Bedarf aus dem Internet besorgt.

Installation

Unabhängig davon, für welchen Weg man sich entscheidet - der Ablauf der Installation variiert nur geringfügig. In Sachen openSUSE 12.2 gibt es hierzu eigentlich nicht sonderlich viel zu berichten, dies aus zwei Gründen: Einerseits weil die Unterschiede zur Vorgängerversion - jenseits eines aktualisierten Brandings - verschwindend gering sind, und andererseits da dies alles ohnehin bestens, flott und zuverlässig funktioniert.

Upgrade

Und weil dem so ist, hat sich der Tester noch an einem zweiten Weg, openSUSE 12.2 zu bekommen versucht - dem Upgrade der Vorgängerversion. So einfach wie beispielsweise bei Ubuntu ist das zwar lange nicht, zumindest die Kommandozeilenversion (es gibt auch ein grafisches Tool, das vom Projekt derzeit aber nicht empfohlen wird, Anm.) funktionierte im konkreten Fall allerdings - beinahe. Probleme gab es - wie zu erwarten - mit noch nicht aktualisierten externen Repositories, die im Fall von proprietären Grafiktreibern schon mal dazu führen können, dass der X-Server nicht mehr mitspielt. Das ist sicherlich zu einem Teil dem Umstand geschuldet, dass der Test vor der offiziellen Freigabe der neuen Version erfolgt ist, trotzdem: Selbst wenn hier neue Treiber schon vorhanden gewesen wären, empfiehlt sich das Upgrade derzeit wirklich nur für jene, die im Problemfall selbst manuell nachbessern können. Hier könnte man also gerade von Ubuntu noch einiges lernen...

Was gibt es Neues?

Viele der spannendsten Neuerungen von openSUSE 12.2 betreffen das Kernsystem, spielen sich also "unter der Haube" ab. Dazu gehört beispielsweise, dass nun der GRUB2 als Default-Bootloader zum Einsatz kommt. Auch wenn dieser längst nicht bei allen auf Begeisterung stößt, bleibt doch der Umstand, dass er einige Funktionen bietet, mit der der Vorgänger nicht aufwarten konnte, etwa vernünftigen UEFI-Support. Viel wichtiger aber noch: Er wird aktiv weiterentwickelt, die frühere Softwaregeneration ist bekanntlich mehr oder weniger "tot".

Kernel

Mit der neuen Ausgabe der Distribution gibt es natürlich auch wieder ein Kernel-Update, und das hat es dieses Mal besonders in sich: Kernel 3.4.6 kommt jetzt zum Einsatz, bei openSUSE 12.1 war es noch die Version 3.1 Neben zahlreichen neuen Treibern resultieren daraus diverse funktionelle Verbesserung, nicht zuletzt signifikante Fortschritte bei der Performance der freien Grafiktreiber. Desweiteren verbraucht die Intel-Grafik nun deutlich weniger Strom, worüber sich vor allem mobile System freuen. Der gesamte Storage-Layer wurde beschleunigt, der Support für SSDs verbessert, das Buffer-Bloat-Problem - das zu einer reduzierten Netzwerkgeschwindigkeit führen kann - mit zahlreichen Maßnahmen zumindest teilweise mitigiert. Zudem ist es nun dank Änderungen am Scheduler möglich Systemresourcen nach "Control Groups" zusammengefasst zu vergeben.

Systemd

openSUSE war eine der ersten Distributionen die offensiv auf systemd gesetzt hat, mit der neuen Version setzt man diese Entwicklungsrichtung konsequent fort, was auch heißt, dass das alte SysVInit-System nun offiziell als "deprecated" angesehen wird. Zwar steht dieses noch immer als Alternative zur Wahl, das Projekt garantiert aber nicht mehr, dass es auch mit allen Komponenten problemlos zusammenspielt.

Kontrolle

Systemd ist in der Version 44 enthalten, die im Vergleich zu früheren Ausgaben eine Fülle an neuen Tricks gelernt hat. Dazu gehört systemd-cgtop, mit dem sich - analog zu "top" - der Ressourcenverbrauch analysieren lässt - allerdings nach Kontrollgruppen zusammengefasst. Zudem wurde die readahead-Unterstützung überarbeitet, wodurch der Boot noch einmal einen Zacken schneller vonstatten geht.

Journal

Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit Systemd auch die Logging-Aufgaben des Systems übernehmen zu lassen. Dieses "Journal" ist derzeit allerdings noch optional, von Haus aus kommt weiterhin das bislang von openSUSE favorisierte rsyslog zum Einsatz. An sich durchaus eine verständliche Entscheidung, ist das Systemd Journal doch noch eine sehr junge Entwicklung, und das Logging ein zentraler Teil der Infrastruktur. Zudem werden wirklich spannende Funktionen des Systemd Journals - wie die Möglichkeit alle Einträge digital zu signieren, um jegliche Manipulationen zu verhindern - ohnehin erst in der kommenden openSUSE 12.3 enthalten sein.

/usr-Merge

Zumindest am Rande zu Systemd und dem - längst nicht von allen goutierten - Bestreben, Linux-Systeme stärker zu vereinheitlichen und zu modernisieren, passt, dass openSUSE 12.2 die ersten Schritte des sogenannten /usr-Merges bringt, also einer Vereinfachung der Dateisystemstruktur. Das "Für und Wider" eines solchen Schritts - und damit auch die Überlegungen, die schlussendlich zu dieser Entscheidung geführt haben, hat man auf einer eigenen Wiki-Seite zusammengetragen. Bis openSUSE 12.3 hofft man jedenfalls diesen Umbau vollständig abgeschlossen zu haben.

Plymouth

Weiter im Boot-Prozess: Die Aufgabe des Splash-Screens wird nun von dem auch bei Fedora eingesetzten Plymouth übernommen. Dies bedeutet vor allem, dass dank Kernel Based Mode Setting der Übergang zwischen Startprozess und Login Manager / Desktop vollständig ohne Auflösungsänderung, also "Flicker-free" abläuft". So nebenbei sei erwähnt, dass der Boot-Splash von openSUSE 12.2 wirklich hübsch und sehr dezent animiert gestaltet wurde - ganz subjektiv gesprochen, versteht sich.

Grafik

Mit openSUSE 12.2 hält der X.org Server 1.12.3 Einzug und damit auch Multitouch-Support, zumindest rein theoretisch. Denn die Unterstützung dieser Möglichkeiten in den diversen Desktops ist derzeit eher rudimentärer Natur. Wirklich praktisch Auswirkungen hat hingegen, dass - im Zusammenspiel mit Systemd - nun echter Multiseat-Support - also die simultane, grafische Verwendung des Systems durch mehrere NutzerInnen - möglich ist. Ein gerade für den Einsatz in Klassenräumen oder Internet-Cafes durchaus relevanter Fortschritt.

OpenGL

Mit Mesa 8.0 ist eine neue Version der zentralen Linux-Grafikbibliothek enthalten, die unter anderem OpenGL-3.0-Unterstützung bringt. Zudem gibt es mit der Llvmpipe nun brauchbares Software Rendering für all jene Situationen, in denen nicht auf die entsprechenden Fähigkeiten der Grafikkarte zurückgegriffen werden kann - oder die Treiber keine vernünftige Hardwarebeschleunigung ermöglichen. Ganz konkret macht sich dies in openSUSE 12.2 so bemerkbar, dass die GNOME Shell nun ohne spezielle Anpassungen in Szenarien funktioniert, die bisher auf den Fallback-Modus zurückgreifen mussten. Also etwa in einer Virtualisierung oder auch auf älteren Systemen ohne die nötige GPU-Beschleunigung. Mit der neuen Version von Mesa geht allerdings auch die Entfernung diverser (wirklich) alter Treiber einher, Stichwort "Prä-DRI2-Zeiten".

Compiler

Zu den weiteren Neuerungen von openSUSE 12.2 zählt der Umstieg auf die GCC 4.7.1 als Compiler und die Nutzung der glibc 2.15. Für den Bereich Virtualisierung ist die Aufnahme des von Red Hat entwickelten Spice-Pakets wichtig, das ein Protokoll für den grafischen Zugriff auf virtuelle Maschinen bietet - und zwar nicht nur lokal sondern auch aus der Ferne. AdministratorInnen dürfen sich über die Aufnahme diverser neuer Tools im Bereich digitale Forensik / Analyse von Einbrüchen freuen.

Desktop

Folgt der Desktop-Bereich, der bei openSUSE traditionell ebenfalls bestens abgedeckt ist. Projekt-Liebling ist dabei der KDE, der in der aktuellen Ausgabe der Distribution in Version 4.8.4 enthalten ist. Dies zeigt auch ein gewisses Problem, des eher ungewöhnlichen, achtmonatigen Zeitplans von openSUSE: Ob man die aktuellste Version eines Desktops mitliefert oder nicht, ist eher Glücksache, hängt davon ab, wie alles gerade mit den sechsmonatigen Zyklen von KDE und GNOME zusammentrifft. Und im konkreten Fall heißt das: Schlecht. KDE 4.9 ist schon seit ein paar Wochen veröffentlicht, was aber - nicht zuletzt aufgrund der Anfangs erwähnten Verzögerungen - immer noch zu spät war, um in openSUSE 12.2 aufgenommen werden. So entgeht den NutzerInnen in der Default-Ausstattung doch die eine oder andere zusätzliche Verbesserung. Zumindest verspricht das Projekt aber, KDE 4.9.1 innerhalb einer Woche nach der openSUSE 12.2 Release über ein separates Repository zur Verfügung stellen zu wollen.

Dolphin

Im Vergleich zu openSUSE 12.1 bleibt aber trotzdem noch ein großes KDE-Upgrade übrig, das so manche Neuerungen mit sich bringt. So wurde die Dateiansicht des Dolphin neu gestaltet, und dabei nicht zuletzt deutlich flotter gemacht. Es gibt diverse neue Übergangsanimationen, die Dateianordnung ist platzsparender geworden, die Gruppierung von Elementen jetzt auch in der Detailansicht möglich. Ebenfalls - spürbar - flinker ist mit KDE 4.8 der Fenstermanager KWin geworden, was sich nicht zuletzt beim Vergrößern und Verkleinern von Fenstern zeigt, aber auch bei fortgeschrittenen Effekten wie Blur. Alle KDE-Anwendungen profitieren zudem vom Update auf Qt 4.8.1, was ebenfalls in einer gesteigerten Reaktionsgeschwindigkeit resultiert.

GNOME

Auf der GNOME-Seite gibt es die (gerade noch) aktuelle stabile Ausgabe 3.4, und damit bereits zum zweiten Mal GNOME Shell und Co. Dieses Update bringt ebenfalls signifikante Verbesserungen, etwa eine Undo-Funktion für den Dateimanager Nautilus, einen neuen Modus zur Maximierung von Fenstern, bei dem die Titelzeile ausgeblendet wird, und die ersten Anwendungen, die das App-Menü der GNOME Shell nutzen. Zudem wurden das GNOME Disk Utility, die "Kontakte" sowie die Documents-Anwendung grundlegend umgestaltet. Für alle Desktops erfreulich ist die Aufnahme von GNOME Boxes, eines bewusst simpel gehaltenen Tools zur Einrichtung und Nutzung von virtuellen Maschinen.

(Fast) unverändert

Der GNOME in openSUSE-Prägung erweist sich als weitgehend unverändert gegenüber den Vorgaben des Upstream-Projekts. Lediglich die "Alternative Status Menu"-Extension - mit der statt dem "Suspend"-Eintrag wieder ohne weiteren Tastendruck "Shutdown" im User-Menü zur Auswahl steht, ist von Haus aus installiert.

Schlanke Alternativen

Als weitere Alternativen im Desktop-Bereich bieten sich unter anderem LXDE (0.5.5) und Xfce 4.10 an. Zweiterer wurde dabei im Vergleich zu openSUSE 12.1 ebenfalls in einigen Bereichen aktualisiert, so gibt es nun auch hier die automatisch Anordnung von Fenstern, also jenes "Window Tiling", wie es von Windows, KDE und GNOME bekannt ist. Außerdem wurden die Einstellungen grundlegend überarbeitet, sowie der "Application Finder" neu geschrieben und in diesem Zuge gleich umgestaltet.

Softwareausstattung

Als Default-Browser kommt bei openSUSE 12.2 der Firefox 14 zum Einsatz, der allerdings nach dem ersten Update gleich auf die Version 15 aktualisiert wird. An Alternativen im Browser-Bereich mangelt es ebenfalls wahrlich nicht. So steht aktuell Chromium 22 im Angebot, ebenfalls einen interessierten Blick Wert ist Rekonq (0.9.2), ein besonders leichtgewichtiger Webkit-basierter Browser vor allem für KDE-Systeme. Und dann gibt es natürlich noch den GNOME-Browser Epiphany, der in der aktuellen Release ein gänzlich neues, deutlich schlankeres Interface verpasst bekommen hat.

LibreOffice

Zu den üblichen Highlights von openSUSE gehört LibreOffice, das hier in der Version 3.5.4.7 enthalten ist, stellt SUSE doch viele der zentralen Entwickler hinter dem freien Office. Einen deutlichen Schritt nach vorne stellt zudem GIMP 2.8.0 dar, der nun mit dem lange erwarteten Ein-Fenster-Modus aufwarten kann. Dazu kommen dann noch all die gewohnten Größen des freien Softwarepools wie Amarok 2.5, Scribus 1.4.1, Krita 2.4 oder auf der GNOME-Seite Banshee 2.4.1 und Shotwell 0.12.3. Letzteres ist übrigens ein Neuzugang im Default-Install, bislang hatte openSUSE GNOME traditionell immer auf das Mono-basierte F-Spot gesetzt - dessen Weiterentwicklung mittlerweile aber weitgehend zum Erliegen gekommen ist.

Fazit

Von den anfänglich angeschnittenen Problemen merkt man in der fertigen Ausgabe von openSUSE 12.2 nur wenig, die neue Version präsentiert sich als weiteres durchwegs gelungenes Update für die traditionsreiche Distribution. openSUSE gefällt nicht zuletzt mit seiner Vielfalt, aber auch mit traditionellen Stärken wie dem mächtigen grafischen Administrationstool Yast (auch wenn diesem zunehmend anzumerken ist, dass die EntwicklerInnen vor allem an der KDE-Version interessiert sind).

Zielgruppe?

So könnte openSUSE nicht zuletzt für jene interessant sein, denen Fedora einen Tick zu "Cutting Edge" ist, die aber mit den Ansätzen von Ubuntu wenig bis gar nichts anfangen können (und nicht schon ganz andere Distributionen im Auge haben). Die technologische Basis von openSUSE ist jedenfalls äußerst solide, und gerade den KDE gibt es eigentlich kaum wo anders besser. Und am Installationsvorgang gibt es ohnehin schon länger nichts mehr zu meckern.

Ausblick

Bleibt zu hoffen, dass das Projekt die aktuellen Wirren erfolgreich durchschiffen kann. Wann dann openSUSE 12.3 erscheinen wird, ist unter diesen Vorzeichen natürlich derzeit ziemlich unklar. Unter den derzeit diskutierten Optionen steht nämlich auch der Umstieg auf ein "Rolling Release"-Modell, wie es Arch und Gentoo schon einige Jahr vormachen - und mit dem man selbst mit dem Projekt "Tumbleweed" schon einige Zeit experimentiert. Alternativ könnte aber auch ein Verzicht auf fixe Release-Zyklen oder eine Anpassung derselbigen herauskommen. Jedenfalls genügend Diskussionsstoff für die openSUSE-Konferenz, die vom 20.-23. Oktober in Prag stattfinden soll. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 05.09.12)