Sie hatten Schulbücher mit Eselsohren satt, haben den Sparzwang ernst genommen und aus dem Videoverleih um die Ecke gelernt: Mit "Rent-a-book", einem zentralen Einkaufs- und Verleihservice für Schulbücher, der geringere Kosten für Schulen, bessere Bücher für Schüler und einen realistischen Gewinn für die jungen Unternehmer verspricht, haben die diesjährigen Gewinner des business@school-Wettbewerbs aus Hamburg das bewiesen, wonach wir suchen: Wissen, gepaart mit praktischen Fähigkeiten, ist die Basis des Erfolgs.

Wissbegierde - gestärkt durch Auslandspraktika und Engagements außerhalb der Schule - Initiative und Kreativität, Ausdauer und ein Blick für die Details wurden in einem komplementären Team voller Überzeugungskraft kombiniert. Fähigkeiten, auf die es ankommt, weil Fachwissen in künftigen Berufsbiografien immer wieder von Neuem erworben und praktisch erfahren werden muss.

Veränderungs- und Innovationsfähigkeiten

Was für den Einzelnen gilt, trifft für Unternehmen zu: Wettbewerbsfähigkeit definiert sich zunehmend über Veränderungs- und Innovationsfähigkeiten und immer weniger über erworbene Positionen. In Pseudosicherheit wiegen sich die Unternehmen, die allein an die Kraft hoher Marktanteile oder wertvoller Assets glauben. Denn Erstere sind nicht stabil, und Zweiteres kann zum Klotz am Bein werden. Man denke an den Untergang von Grundig, Polaroid oder Ankerbrot, an den Erfolg von Canon auf Kosten von Xerox oder die Geschichte von GE oder Wal-Mart: Nur die Unternehmen überleben, die Positionen und kumulierte Erfahrung durch besondere Fähigkeiten - sei es Innovationsgeschwindigkeit, Technologiekompetenz, Portfoliomanagement oder Logistikexzellenz - kontinuierlich weiterentwickeln.

Der Positionenwettbewerb ist zu einem Fähigkeitswettbewerb mutiert. Und dieser lebt von kollektivem, angewandtem Wissen. Zurück zum Einzelnen: Die Gleichung Erfolg = Wissen x Fähigkeiten setzt Lernen als Lebens- und Erlebensaufgabe voraus. Das Wie des Wissens wird wichtiger als das Was. Vier Fähigkeiten sind es, um die es geht: Erstens, Orientierungsvermögen, um aus den immensen Informationsströmen anwendbares Wissen zu generieren. Zweitens, Teamfähigkeit in der Umsetzung, um Wissen in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen und unter Einbindung unterschiedlicher Perspektiven anzuwenden. Drittens, Experimentierfreude, gepaart mit Fehlertoleranz, um Rückschläge als Begleiterscheinungen des Wissens- und Erfahrungsfortschritts zu akzeptieren. Viertens, Aktive Neugierde, um die Quellen des Wissens durch eigene Erfahrungen zu erweitern.

Diese Fähigkeiten zu fördern zählt heute zu den wichtigsten Aufgaben - im Unternehmen wie in der Schule. Von zukunftsfähigen Unternehmen sollte das Bildungswesen abschauen, wie Lernen als Synthese von Denken und Handeln begriffen und gelebt wird. Das Individuum mit seinen Besonderheiten, seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen wird dafür in den Mittelpunkt gestellt und Lernen als aktiver, selbst gesteuerter Prozess verstanden.

Für die Schule heißt das: mehr Vielfalt, mehr Freiraum, mehr individuelle Differenzierung, Öffnung nach innen und außen - für Projekt- und Teamarbeit, für Kooperationen und Experimente; aber auch besser qualifizierte und hochmotivierte Lehrer. Dass wir nicht nur für das Leben, sondern vor allem vom Leben und am besten durch eigenes Erleben lernen, das wusste schon Galileo: "Man kann jemanden nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."

Nachlese

-> Wozu braucht man Berater? -> Veränderungs-Dilemma -> Ein Plädoyer für Strategie -> Wenn Manager autistisch werden -> Sag mir, wo die Frauen sind ... -> Ich google - Sie auch? -> Die Demokratisierung des Luxus -> Abschied von der AG? -> Die Geheimnisse des Phoenix -> Siegen à la Alinghi -> Anleitung zum Glücklichsein -> Die Suche nach dem Mehr -> Lust auf Leistung -> Eine doppelte Melange -> Sei willkommen Krise? -> "Denk' ich an Deutschland..." -> Gegen die Endzeit-Stimmung -> Ein Plädoyer für Strategie -> Wenn Manager autistisch werden -> Sag mir, wo die Frauen sind ... -> Ich google - Sie auch? -> Die Demokratisierung des Luxus -> Abschied von der AG? -> Die Geheimnisse des Phoenix -> Siegen à la Alinghi -> Anleitung zum Glücklichsein -> Die Suche nach dem Mehr -> Lust auf Leistung -> Eine doppelte Melange -> Sei willkommen Krise? -> "Denk' ich an Deutschland..." -> Gegen die Endzeit-Stimmung