Alessandro Porcelli (Hg.)
Cook It Raw

Phaidon 2013
240 Seiten, 46,99 Euro

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Foto: http://www.phaidon.com

Cook It Raw ist eine Veranstaltung, für die es keine Tickets gibt. Es ist ein Festival, bei dem keine Kostzelte aufgestellt werden und bei dem auch sonst nichts so abläuft wie bei den inflationären Koch-Events rund um den Erdball. Stattdessen werden manche der spannendsten und meistdiskutierten Köche der Welt eingeladen zu experimentieren, Ideen zu teilen und - auch das - einmal spektakulär danebenzuhauen, wenn es darum geht, unter ihresgleichen ein einzigartiges Dinner auf die Beine zu stellen, das von den Erfahrungen einiger Tage in einer wilden Gegend der Welt geprägt ist.

Mosaik von Eindrücken und Anekdoten

Dementsprechend experimentell ist auch das Buch von CIR-Mastermind Alessandro Porcelli geworden, einem in Kopenhagen lebenden ehemaligen Noma-Mitarbeiter und Event-Organisator. Zwar kann Porcelli auf die Arbeit grandioser Fotografen und herausragender Schreiber wie Jeffrey Steingarten, Lisa Abend von der "New York Times", Anthony Bourdain oder des neuen Superkochs Alex Atala aus Brasilien zurückgreifen, die allesamt bei dem einen oder anderen Event zugegen waren. Er verzichtet aber bewusst darauf, einen durchgängigen Faden zu spinnen - sowohl beim Layout als auch bei den Texten -, sondern lässt stattdessen ein Mosaik von Eindrücken, Anekdoten, Erfahrungen, Thesen wirken.

Im Buch sind nur die vier ersten Orte vorgestellt, an denen das Kollektiv bislang tätig wurde: Dänemark, Norditalien, Lappland und die Ishikawa-Präfektur in Japan. Das vorerst jüngste Treffen im Nordosten Polens fand vergangenen Sommer statt - zu einem Zeitpunkt, als die Vorbereitungen für das Buch bereits abgeschlossen waren. (Severin Corti, Rondo, DER STANDARD, 29.3.2013)