Heinz-Christian Strache beschimpft auf sozialen Medien den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

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Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist auf Facebook in seinem Ton rauer geworden als zu Zeiten der türkis-blauen Regierungsperiode. Nun nutzte der Altvizekanzler seine Seite mit fast 800.000 Fans, um den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zu attackieren. In einem Beitrag bezeichnete Strache ihn als "widerlich". Laut Strache sei es "noch nie eine gute Idee" gewesen, "über 1,3 Millionen FPÖ-Wähler zu diffamieren und zu beschimpfen". Der Beitrag generierte eine Vielzahl an wütenden Reaktionen.

Nicht Wähler, sondern FPÖ

Straches Ärger folgte auf Aussagen des Wiener Bürgermeisters. Ludwig hatte allerdings nicht FPÖ-Wähler als rechtsextrem bezeichnet, sondern die Freiheitlichen selbst. Im Bundesparteirat der SPÖ hat er gesagt, es handle sich nicht um "Rechtspopulisten, das sind Rechtsextreme". Wohin eine hetzerische Politik führe, sehe man, wenn Menschen aus dem Fenster schießen.

Dabei spielt er auf einen Vorfall in Salzburg an, bei dem ein FPÖ-Funktionär eine Reihe von Schüssen vom Balkon abgegeben hat. Dieser war über den Abgang von Herbert Kickl (FPÖ) als Innenminister verärgert. Später legte ein weiterer Funktionär nach: In einem Facebook-Beitrag schrieb er, dass es "schade sei", dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen nicht getroffen wurde.

"Tiefer Staat"

Strache lässt seinem Ärger in den letzten Monaten immer wieder freien Lauf: Erst vergangene Woche etwa sprach er vom "tiefen Staat" und fragte sich in einem weiteren Beitrag, warum es keine Blutproben des verstorbenen FPÖ-Politikers Jörg Haider mehr gibt. (red, 16.7.2019)