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Blut ist rot, außer in der Werbung – dort ist es manchmal blau.

Foto: getty

Es war eine Premiere im australischen Fernsehen: Erstmals bekam das TV-Publikum Menstruationsblut in einem Werbespot zu sehen. Und zwar nicht in Hellblau, wie es auch hierzulande häufig der Fall ist, sondern in Dunkelrot. Die Werbung des Bindenherstellers Libra zeigte Blut am Oberschenkel einer Frau sowie eine Binde mit Blutflecken.

Love Libra

Die Beschwerden folgten promt. 600 Zuschauer hielten die Werbung für "unangemessen", "ekelhaft" oder "beleidigend". Doch die australische Regulierungsbehörte wies die Beschwerden zurück und lobte die Botschaft hinter den Darstellungen: Sie fördere die Gleichstellung und Entmystifizierung der Menstruation, hieß es. Zudem verstoße der Spot nicht gegen den Ethikkodex der Branche. Auch der Kritik, die Werbung sei im Hauptabendprogramm oder für Kinderaugen unangebracht, widersprach die Behörde.

Periode normalisieren

Man habe mit der Werbung ein Tabu brechen und jene Schamgefühle beseitigen wollen, die viele Frauen und Mädchen empfinden, wenn sie ihre Periode haben, heißt es in einem Statement des Bindenherstellers. Die Regel solle "normaler" werden.

Die Idee für die Werbung sei in Anlehnung an eine Kampagne mit dem Titel #BloodNormal der britischen Schwesterfirma Essity im Jahr 2017 entstanden. Sie war eine der ersten weltweit, in denen Menstruationsblut als rote und nicht blaue Flüssigkeit dargestellt war. (bere, 18.9.2019)