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Schriftsteller Peter Handke kommt diese Woche zum Essen mit Van der Bellen in die Hofburg.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Am Montagabend war Literaturnobelpreisträger Peter Handke bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg zu einem gemeinsamen Essen mit Vertreterinnen und Vertretern der Kulturpolitik sowie der Kulturszene eingeladen. Die für Kunst und Kultur zuständige Staatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne), die Mitte Jänner erklärt hatte, sie könne "die Entscheidung für den Nobelpreis an Peter Handke nicht wirklich nachvollziehen", konnte "leider nicht" an dem Essen teilnehmen. Sie müsse "einen lang geplanten Termin wahrnehmen", wie ihr Büro auf Nachfrage bereits im Vorfeld erklärte.

Lunacek erklärte zu ihrem viel kritisierten Statement vom Jänner, sie schätze Handkes Werk, und "die Entscheidung des Literaturnobelpreis-Komitees ist selbstverständlich zu respektieren".

Passfrage wird noch geprüft

In Abwesenheit erhielt der Autor am Samstag in Belgrad den Karađorđevo-Orden mit Stern erster Klasse für seinen außerordentlichen Einsatz für Serbien und die Serben verliehen. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić ehrte im Zuge des serbischen Staatsfeiertags mehrere Personen. Für seine proserbische Haltung im Jugoslawien-Krieg war Handke schon damals und erneut rund um die Verleihung des Literaturnobelpreises vergangenes Jahr kritisiert worden.

Indes wartet das Land Kärnten laut ORF in der seit Monaten laufenden Prüfung, ob Handke noch österreichischer Staatsbürger ist, "noch auf mögliche Dokumente aus Serbien". Die Frage war aufgetaucht, nachdem bekannt geworden war, dass Handke 1999 einen jugoslawischen Reisepass bekommen haben soll.

Am Montag ist Handkes neues Buch "Das zweite Schwert" erschienen. Darin zieht sein Erzähler los, um eine Journalistin aus Rache zu töten. Er erlebt unterwegs eine Verwandlung. (red, 17.2.2020)