Das Vorgehen könnte Gewerkschaften auf den Plan rufen.

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Seit einigen Jahren können US-Amerikaner bei Amazon-Go-Märkten einkaufen, ohne jemals mit einem menschlichen Kassierer oder einer Selbstbedienungskasse in Kontakt zu kommen. Möglich machen das wiegende Regalböden und zig Kameras, die Kunden auf Schritt und Tritt überwachen. Die Technik bezeichnet das Unternehmen als "Just Walk Out". Dadurch ist es möglich, sich via Amazon-App anzumelden – und dann die Einkäufe ohne weiteren Aufwand mitzunehmen.

Erstmals in Groß

Nun will das Unternehmen in der US-Stadt Brookfield im Bundesstaat Connecticut erstmals einen größeren Supermarkt ohne Kassen eröffnen. Auf 20.000 Quadratmetern soll es für Käufer möglich sein, gänzlich ohne sichtbares Kassiersystem Lebensmittel und andere Produkte zu erwerben. Offen ist, ob auch Amazon One zum Einsatz kommt: Dabei handelt es sich um ein System, bei dem die Identität anhand eines Scans der Handfläche ermittelt wird. Dadurch ist ein Login via App nicht mehr notwendig, die Bezahlung erfolgt dann über die hinterlegte Zahlungsoption bei dem Unternehmen.

Gewerkschaften versus Amazon

Das Vorgehen könnte Gewerkschaften auf den Plan rufen. Diese werfen dem Konzern vor, Kassierer abschaffen zu wollen – in den USA gibt es Millionen von ihnen. Amazon selbst argumentiert, dass es nicht darum ginge, Arbeitskräfte zu minimieren, sondern eher darum, Einkäufern das Leben leichter zu machen. So habe die Firma zahlreiche neue Jobs in der Lebensmittelbranche kreiert. Die Technik will das Unternehmen künftig auch anderen Einzelhändlern anbieten. (red, 23.4.2021)