Es kam alles ein bisserl anders als geplant. Schuld daran ist selbstverständlich die Pandemie. Die in ursprünglich zwölf Städten und für 2020 angesetzte EM-Endrunde wird mit einem Jahr Verspätung angepfiffen. Nach Streichung von Dublin und dem Einspringen von Sevilla für Bilbao sind elf Stadien übriggeblieben, in denen von 11. Juni bis 11. Juli 51 Spiele über die Bühne gebracht werden.
Die EM soll als Zeichen für ein verbundenes Europa fungieren. Zwischen den Spielorten liegen mitunter gewaltige Entfernungen, Sevilla etwa ist von Baku 4.761 Kilometer entfernt. Die größten gruppeninternen Distanzen gibt es zwischen Sevilla und St. Petersburg mit 3.576 Kilometern sowie zwischen Rom und Baku mit 3.106. Die Reiselust der Fans zu den Matches wird wohl weniger aus Gründen des ökologischen Fußabdrucks als durch die Auswirkungen von Corona (Stichwort: Reiseerschwernisse) getrübt.
Immerhin soll in allen Stadien vor Zuschauern gespielt werden. Abhängig ist die Entscheidung zur Zulassung von Fans von der jeweiligen Corona-Lage vor Ort. Bisher ist Budapest die einzige Stadt, die von Beginn an vor voll besetzten Rängen spielen lassen will. In München sind in der Allianz-Arena rund 14.000 Zuschauer zugelassen. Im Londoner Wembley sind für die Gruppenspiele und zwei Achtelfinali zunächst 22.500 erlaubt, die Zuschauerkapazität könnte für die beiden Halbfinali und das Finale aber noch erhöht werden. Eine Vollauslastung von 90.000 wird es angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante aber wohl nicht spielen.
Österreich muss zweimal in Bukarest (13. Juni gegen Nordmazedonien, 21. Juni gegen Ukraine) und am 17. Juni in Amsterdam gegen die Niederlande ran. In Rumäniens Hauptstadt dürfen rund 25 Prozent der Stadionränge, das entspricht rund 12.000 Zuschauern, besetzt werden. In Amsterdam dürfen nach einer kürzlichen Erhöhung um 4.000 immerhin 16.000 dabei sein. (honz, 7.6.2021)