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Eine Überraschung sieht anders aus: Bogdan Roščić, seit 2020 Direktor der Wiener Staatsoper, bleibt zumindest bis 2030 an der Spitze des Hauses am Ring. Der Vertrag des Opernchefs, der 2025 ausgelaufen wäre, werde verlängert, gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Montag bekannt. Sie folgte damit der Empfehlung der Auswahlkommission nach Ende der Neuausschreibung, bei der sich elf Personen beworben hatten.

"Mit herausragenden musikalischen Leistungen und ersten Schritten hin zu einer Verjüngung der Regiehandschrift stärkt Roščić die Position des Hauses als international führende Opernbühne", begründete Mayer ihre Entscheidung. Nicht zuletzt Roščićs Bemühen, auch in der Corona-Zeit Premieren für die Kameras und das Internet auf die Beine zu stellen, würdigte Mayer: "Es ist ihm gelungen, die Wiener Staatsoper in einer Zeit – geprägt von Einschränkungen und Unsicherheiten – weit über die Landesgrenzen sichtbar und hörbar zu halten."

Rošcic selbstbewusst

"Die Herausforderung, die Staatsoper bis 2030 zu leiten, nehme ich an, weil ich eine klare Idee davon habe, wohin sie in dieser außergewöhnlichen Zeit steuern muss", erklärte Rošcic in der Aussendung selbstbewusst. "Diese Oper zu leiten ist kein 'Job', den man möglichst lange macht. Sondern es hat immer um die Frage zu gehen, ob man der Institution das zu geben vermag, was sie in einem bestimmten Moment braucht. Ich hoffe, dass meine Antwort darauf vor dieser großen Verantwortung bestehen kann."

Auf die wohl wichtigste Herausforderung der nächsten Amtsperiode verwies dabei auch Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher: "Die geplante Spielstätte für Kinder- und Jugendoper sowie partizipative Vermittlungsformate im Französischen Saal im Künstlerhaus stellt einen großen Schritt dar, zukünftig auch junge Menschen noch mehr für die Oper zu begeistern." (APA, 13.6.2022)