Bis zum 30. Juni müssen die Betriebskosten des Vorjahres offengelegt werden.

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Spätestens Ende Juni müssen in Wohnhäusern die Betriebskosten offengelegt werden, in vielen Fällen geschieht das durch einen einfachen Aushang auf dem schwarzen Brett, manche Hausverwaltungen schicken sie auch mit der Post zu.

Damit einher geht Jahr für Jahr auch die Veröffentlichung eines neuen Betriebskostenspiegels der Mietervereinigung, der die durchschnittlichen Kosten aufzeigt. Für diesen werden die bei den Mieterschützerinnen und Mieterschützern gelandeten Überprüfungen von Betriebskostenabrechnungen aus dem Jahr 2020 herangezogen. Insgesamt sind die Betriebskosten 2020 im Vergleich zu 2019 um 1,4 Prozent gestiegen, also im gleichen Ausmaß wie die Verbraucherpreise insgesamt.

Im Detail betrugen 2020 die monatlichen Nettobetriebskosten in privaten Mietshäusern pro Quadratmeter Nutzfläche rund 2,24 Euro, 2019 waren es 2,21 Euro. Im Schnitt lagen die Nettobetriebskosten bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung in Wien im Jahr 2020 bei monatlich 157 Euro. 2019 waren es noch 155 Euro.

Betriebskosten im Detail

Die wichtigsten Betriebskostenpositionen waren die Reinigungskosten mit 5,97 € pro Quadratmeter (plus 2,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) Versicherungsprämien mit 5,84 Euro pro Quadratmeter (plus 0,69 Prozent), Wasser/Abwasser mit 4,76 Euro pro Quadratmeter (plus 2,81 Prozent). Für die Müllentsorgung fielen im Schnitt 2,97 Euro pro Quadratmeter an (plus 0,34 Prozent). In Häusern mit Aufzügen sind 2020 zusätzlich 3,02 Euro pro Quadratmeter (plus 2,37 Prozent) an Liftkosten angefallen. Das Verwaltungshonorar, das Mieterinnen und Mietern weiterverrechnet werden darf, ist gesetzlich gedeckelt und lag 2020 bei 3,60 Euro pro Quadratmeter.

Verwaltungshonorare und Versicherungsprämien machen laut Erhebung der Mietervereinigung mehr als ein Drittel der Betriebskosten aus. Die Mieterschützer wünschen sich eine Streichung dieser Posten aus dem Betriebskostenkatalog. Diese sollten künftig von den Viermietern oder Eigentümerinnen übernommen werden, so die Forderung.

Bei der Mietervereinigung rät man Mieterinnen und Mietern auch dazu, die Betriebskostenabrechnungen genau unter die Lupe zu nehmen. Im Großteil der ihnen vorgelegten Abrechnungen gebe es viele Punkte zu beanstanden. (red, 27.6.2022)