Im Rahmen des Benefizevents "Austria for Life" wird Anna Netrebko nach der Ukraine-Kontroverse erstmals wieder in Österreich auftreten.

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Wien – Nach der Kontroverse um Anna Netrebkos Haltung zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine tritt die Sopranistin nun erstmals wieder in Österreich auf. Anlässlich der Benefizshow "Austria for Life" am 10. September wird Netrebko Beethovens Arie "O Himmel, welch' Entzücken" im Ehrenhof von Schloss Schönbrunn aufführen. Ziel des Events ist es, Spenden für Initiativen des Projekts "Österreich hilft Österreich" zu sammeln, das vor allem benachteiligte Familien, Kinder und Jugendliche unterstützt, hieß es in einer Aussendung.

Netrebko war zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in die Kritik geraten, da sie als Unterstützerin von Kreml-Chef Wladimir Putin galt. Nachdem die Metropolitan Opera in New York alle Auftritte der Operndiva bis auf weiteres absagte, zog sich Netrebko vorübergehend von der Bühne zurück. Ende März distanzierte sie sich schließlich ausdrücklich von Putins Krieg in der Ukraine.

Zeichen der Solidarität

Die Arie, die Netrebko singen wird, stammt aus Ludwig van Beethovens Kantate "Der glorreiche Augenblick". Diese wurde 1814 zur Eröffnung des Wiener Kongresses komponiert. Das Stück "O Himmel, welch' Entzücken" wird vom Sopran, der die "Vienna" personifiziert, gesungen. Netrebko will mit ihrem Auftritt "ein Zeichen der Solidarität für die Schwächsten unserer Gesellschaft setzen".

Der Text der Originalfassung sei nach wie vor aktuell, so Veranstalter Gery Keszler. "Man mag sogar die Prophezeiung eines geeinten Europas erahnen, wenn 'Vienna' verkündet, sie sei nun Europa, 'nicht mehr eine Stadt', und den Augenblick besingt, an dem sich 'die gelöste Menschheit küsst'", so Keszler.

Bei seiner ersten Live-TV-Benefizshow vor dem Wiener Stephansdom im Mai 2021 sammelte die vom Verein Life+ ins Leben gerufene Initiative im Mai 2021 rund eine dreiviertel Million Euro für Projekte der Hilfsplattform "Österreich hilft Österreich". Dahinter stehen die Hilfsorganisationen Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe, den Ehrenschutz hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen inne. (APA, red, 8.8.2022)