Klein- und Mittelbetriebe werden gerne als Rückgrat der Wirtschaft bezeichnet, schaffen sie doch hunderttausende Arbeitsplätze. Doch derzeit haben es die KMUs schwer. Der Rohstoffeinkauf wurde vielfach teurer, drastisch gestiegene Energiekosten wiegen ebenso schwer. Die Last kann nicht mehr überall getragen werden. Die Folge: Betriebe geschlossen, Arbeitsplätze weg, Wertschöpfung vernichtet. Was also tun?

Im August lag die Inflation bei 9,3 Prozent.
Foto: IMAGO/IlluPics

Viele KMUs schreien nach einer Förderung, um durch die harte Zeit zu kommen. Dass jeder Sektor und jede Branche nach dem bekannten Corona-Motto "Koste es, was es wolle" gefördert wird, ist mittlerweile aber umstritten. Gerade Gewerbebetriebe, Nahversorger oder der Handel haben die Chance, gestiegene Kosten in Form höherer Preise an die Kunden weiterzugeben. Das aber heizt wiederum die Inflation an, die im August ohnehin schon bei 9,3 Prozent gelegen ist.

Fördert der Staat nicht querbeet, bleiben im Budget Mittel, um die Einkommensschwächsten zu fördern, die sich dann auch das teurere Semmerl kaufen können. So argumentiert es das Wifo und sieht darin mehr soziale Gerechtigkeit.

Dass das Förderpaket der Regierung auf sich warten lässt, ist angesichts dieses gordischen Knotens verständlich. Dennoch wäre Eile geboten, um rasch Klarheit zu schaffen. Denn kommende Woche starten die KV-Verhandlungen. Dann müssen Arbeitgeber auch noch höhere Löhne finanzieren. (Bettina Pfluger, 16.9.2022)