Verbal stärkt Xi Jinping in Moskau den Rücken seines "lieben Freundes" Wladimir Putin mit gefühlt allem, was die chinesische Sprache zu bieten hat. Die für die Ukraine entscheidende Frage bleibt offiziell aber nach wie vor unbeantwortet: Wird China Russland Waffen liefern?

Stärkt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau den Rücken: Chinas Staatschef Xi Jinping.
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Die laut westlichen Geheimdiensten bereits erfolgten Lieferungen von Gewehren und Drohnen sind vernachlässigbar: Es mangelt vor allem an Artilleriemunition, die die russische Rüstungsindustrie nicht schnell genug produziert. Auf der anderen Seite ist es ähnlich, weshalb die EU beschlossen hat, der Ukraine rasch eine Million neue Artilleriegeschosse zu liefern. Da ein Ende des Konflikts nicht absehbar ist, könnte die Verfügbarkeit von Munition letzten Endes kriegsentscheidend sein. Sich dieser Bedeutung bewusst, warnten die USA China bereits vor einem Monat vor Waffenlieferungen an Russland.

Für Xi steht viel auf dem Spiel: Liefert er Waffen, droht eine offene Konfrontation mit dem Westen inklusive weiterer Sanktionen, die die ohnehin schon geschwächte chinesische Wirtschaft hart treffen würden. Auf der anderen Seite braucht er einen wie Putin als internationalen Juniorpartner, will er die globale US-Hegemonie wie angekündigt beenden.

Dass ihm Letzteres auf Dauer wichtiger erscheinen könnte, darauf lassen Xis in Moskau getätigte Worte schließen: China werde mit Russland zusammenarbeiten, "um die internationale Ordnung zu schützen". (Kim Son Hoang, 21.3.2023)