Portofino hat "rote Zonen" definiert, in denen man sich als Reisender lieber nicht zu lange aufhalten sollte. Sonst droht eine Geldstrafe.

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Am Osterwochenende ging's wieder rund in der "Perle der ligurischen Riviera", wie der Nobelort Portofino auch genannt wird. Das ehemalige Fischerdörfchen, mit seinen bunt bemalten Häusern entlang der Hafenmole, wurde von Touristinnen und Touristen überrannt, wie unter anderem die "Berliner Morgenpost" berichtet. Die Folgen schildert der Inhaber eines Restaurants auf der Piazzetta, dem Hauptplatz von Portofino: "Gruppen von Kreuzfahrttouristen sorgen für Staus auf den engen Gassen. Sie geben hier kaum etwas aus, verursachen aber viele Unannehmlichkeiten."

Viele strömen zu zwei Fotohotspots, um dort Schnappschüsse für ihren Instagram-Account zu knipsen. Man braucht nur unter dem einschlägigen Hashtag nachzuschauen, welche Fotomotive besonders beliebt sind. Der Bürgermeister von Portofino, Matteo Viacava, hat nun die Notbremse gezogen. Er wolle das "anarchische Chaos", das durch Touristen verursacht wird, die anhalten, um Fotos zu machen, und zu massiven Verkehrsstaus und blockierten Straßen führt, eindämmen. Und so gilt seit dem Osterwochenende eine neue Verordnung, die eine Art "rote Zone" zwischen dem Stadtkern und den Stränden einrichtet. Hier ist es Touristengruppen verboten, stehen zu bleiben.

Diese Regelung soll nun dauerhaft gelten, da sich die Stadt auf eine geschäftige Sommersaison vorbereitet. Von morgens bis 18 Uhr können Touristen den Hauptplatz von Portofino betreten, dort flanieren, einkaufen oder in Restaurants sitzen, aber sie dürfen nicht anhalten oder Versammlungen bilden, da sonst Strafen zwischen 65 und 275 Euro verhängt werden.

Die neue Regelung ist die jüngste in einer Reihe von Beschränkungen, die von Reisezielen auf der ganzen Welt eingeführt wurden, um die Auswirkungen des Overtourism zu bekämpfen. (red, 18.4.2023)