Footloose, Musical, Wiener Stadthalle
Vor schillerndem Vorhang tanzt Ren McCormack (Raphael Groß) die finale Szene.
Nico Moser

Alkoholkonsum, Zigarettenrauch oder Hunde im Supermarkt – Verbote regulieren unsere Welt. Die amerikanische Kleinstadt Bomont jedoch treibt es auf die Spitze. Musik und Tanzen sind hier strikt untersagt, so will es Pfarrer Moore. In ihnen sieht er die Übeltäter, die zum tragischen Unfalltod seines Sohnes Bobby beitrugen – und verdirbt lieber allen den Spaß, als ein weiteres Opfer zu erdulden.

Nicht leicht für seine weltoffene Tochter Ariel, die sich zunehmend als Gefangene fühlt. Und auch nicht leicht für den Großstadt-Teenager Ren McCormack, der mit seiner Mutter aus Chicago in den konservativen Ort zieht und gern dem Rhythmus frönt.

Schrill, aber lustig

Die Handlung des Films Footloose (1984) mit Kevin Bacon, Sarah Jessica Parker und Co ist wohl den meisten bekannt. Nun tourt das gleichnamige Musical von Dean Pitchford und Walter Bobbie durch Österreich und versucht, das unverkennbare Lebensgefühl der 80er-Jahre auf die Bühne zu bringen (deutsche Fassung: Hauke Jensen). So ganz gelingt es in der Wiener Stadthalle jedoch nicht. Viel Hektik, ein eintöniges Bühnenbild, schrille Gesangseinlagen und Kostüme mit Luft nach oben dominieren die Darbietung.

FOOTLOOSE - DAS MUSICAL | Teaser-Trailer
ShowSlot

In seiner Inszenierung drückt Manuel Schmitt zu sehr auf das Tempo, wobei Emotionen und Tiefgang auf der Strecke bleiben. Erst nach der Pause nimmt das Stück über eine holprige Vater-Tochter-Beziehung Fahrt auf, reduziert die überfordernde Eile und mündet in ein stimmiges Ende mit dem Hit Footloose. Zwischen den Songs regieren Schmäh und gelungene Wortwitze, Tanz- und Akrobatikeinlagen wechseln einander ab. Hans Tilman Rose war für die musikalische Leitung verantwortlich. Ein Can-, aber kein Must-see. (Patricia Kornfeld, 7.2.2024)