In diesem Winter wird Shiffrin nicht mehr in Speeddisziplinen starten.
AFP/FABRICE COFFRINI

Aare - Mikaela Shiffrin wird am Sonntag (10.30/13.30 Uhr, live ORF 1) im Slalom von Aare nach eineinhalb Monaten ihr Comeback im alpinen Ski-Weltcup geben. In den Kampf um den Gesamtweltcupsieg wird die US-Amerikanerin aber nicht mehr eingreifen. Wie sie am Freitag bei einem Online-Medientermin bestätigte, wird sie nicht nur den Riesenslalom am Samstag auslassen, sondern auch auf die Speed-Rennen von Saalbach-Hinterglemm definitiv verzichten.

Die im Weltcup bereits um 328 Punkte enteilte Schweizerin Lara Gut-Behrami ist für Shiffrin bei insgesamt sechs ausstehenden Bewerben damit nicht mehr einzuholen, die kleine Slalomkugel sollte sich bei 125 Punkten Vorsprung auf die Slowakin Petra Vlhova aber noch ausgehen. Zudem erklärte Shiffrin, einen Start im Riesenslalom von Saalbach am kommenden Wochenende durchaus noch im Visier zu haben.

Shiffrin ist Fan von Gut-Behrami

Mit dem zweiten Gesamtsieg von Gut-Behrami nach 2016 kann die fünffache Triumphatorin offenbar gut leben. "Sie hat eine so großartige Karriere, von Beginn an war sie eine Podestfahrerin und die ganze Zeit über so konstant", sagte Shiffrin. "Und als Fan des Sports schaue ich ihr einfach gerne zu."

Shiffrin sprach von einem "Rennen gegen die Zeit", das sie in den vergangenen Wochen zu bestreiten hatte. Bei einem Sturz Ende Jänner in Cortina d'Ampezzo zog sich die 28-Jährige eine Innenbandverletzung im linken Knie zu und kämpfte von da an um eine möglichst schnelle Rückkehr. "Gestern habe ich die erste (Trainings-) Session mit Rennintensität absolviert, morgen sind noch zwei Läufe geplant. (...) Insgesamt hat sich mein Skifahren in den vergangenen drei Sessions gut angefühlt", erzählte Shiffrin.

Shiffrins Qual

Neben ihrer Knieverletzung habe ihr zuletzt vor allem das Syndesmoseband zu schaffen gemacht, betonte Shiffrin. An ein Karriereende habe sie zu keinem Zeitpunkt gedacht. Auf dem Weg zurück habe sie aber ihre Erwartungen immer wieder adaptieren müssen. Es sei "quälend" gewesen, den Comebackzeitpunkt mehrmals verschieben zu müssen.

Emotional seien die vergangenen Wochen aber nicht nur aufgrund ihrer eigenen Blessur ein wilder Ritt gewesen. Am 13. Jänner hatte sich ihr Lebensgefährte Aleksander Aamodt Kilde bei einem Sturz in Wengen mit viel Blutverlust tiefe Schnittwunden am Unterschenkel und eine Verletzung an der linken Schulter zugezogen. Der Norweger hat einen langen Weg zurück vor sich. "Eine Sache mit Alex, die so einzigartig war, ist, dass wir in den vergangenen Jahren gemeinsam gewachsen sind", betonte Shiffrin. "Wir teilen so viel. Aber am wichtigsten ist, dass wir unsere Gefühle gegenseitig verstehen und das, was wir durchmachen." (APA, red, 8.3.2024)