M. Emmet Walsh im Film
M. Emmet Walsh im Film "Cops & Robbersons" von Michael Ritchie. Der US-Schauspieler starb im Alter von 88 Jahren.
imago images/Mary Evans

Der große US-Schauspieler Michael Emmet Walsh ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Der im März 1935 geborene Schauspieler stammte aus dem Bundesstaat New York und war ab 1969 in weit über 100 Filmen und über 250 Fernsehproduktionen zu sehen. Über die Jahre erarbeitete er sich den Ruf, einer der besten Nebendarsteller zu sein. Das ließ den US-Filmkritiker Roger Ebert gar eine Regel aufstellen, nach der kein Film, in dem wahlweise Walsh oder Harry Dean Stanton zu sehen sein würde, ganz schlecht sein könne.

Walsh spielte oft zwielichtige, leicht verkommene Charaktere. Regisseur Ridley Scott engagierte ihn 1982 für die Rolle eines abgebrühten Polizisten in "Blade Runner", in "Blood Simple" (1984), dem Regiedebüt der Coen-Brüder, überzeugte er als skrupelloser Privatdetektiv und erhielt dafür kaum mehr Gage als eine Aufwandsentschädigung – doch er mochte einfach die Rolle.

Blood Simple. Official Trailer #1 - M. Emmet Walsh Movie (1984) HD
Rotten Tomatoes Classic Trailers

Sein Spielfilmdebüt gab Walsh im Musikfilm "Alice's Restaurant". Mit Dustin Hoffman drehte er den Western "Little Big Man" (1970), mit Ryan O'Neal und Barbra Streisand die Komödie "Is' was, Doc?" (1972), mit Steve Martin "Reichtum ist keine Schande" (1979) und mit Robert Redford das Gefängnisdrama "Brubaker" (1980). Er spielte den Vater des Bräutigams in der Romanze "Die Hochzeit meines besten Freundes" mit Julia Roberts und Dermot Mulroney und einen Wächter in dem starbesetzten Kriminalfilm "Knives Out – Mord ist Familiensache".

Walsh galt als berühmter, uneitler, dafür verlässlicher Nebendarsteller, dem man jede Rolle abkaufte. Er selbst sagte einmal über seine Arbeit: "Wenn ein Regisseur jemanden für eine Rolle castet, hat er mindestens ein Dutzend Probleme damit am Hals. Bei mir weiß er, er hat eines weniger." (Karl Fluch, 21.3.2024)