Die Entwicklung von Googles nächster Betriebssystemversion schreitet eifrig voran: Mit der zweiten Developer-Preview gibt es jetzt eine neue Testversion von Android 15. Und während die erste Preview noch sehr zurückhaltend bei Neuerungen war, kommt nun deutlich mehr Schwung in die Entwicklung.

Android 15 auf dem Pixel 6 Pro
Android 15 ist auf dem Weg.
Proschofsky / STANDARD

Satelliten

Lange war es erwartet worden, nun ist es aber tatsächlich so weit: Mit Android 15 unterstützt das Betriebssystem offiziell das Versenden von Nachrichten mittels Satellit. Ähnlich wie beim iPhone ist das vor allem für Notsituationen gedacht, um auch dann noch jemanden alarmieren zu können, wenn kein Mobilfunk- oder WLAN-Netz in der Umgebung mehr erreichbar ist.

Der Support für dieses Feature bedeutet natürlich nicht, dass es sich auch gleich nutzen lässt. Immerhin braucht es auch einen Anbieter, der das Netz zur Verfügung stellt und die entstehenden Kosten abwickelt. Der ist derzeit schlicht noch nicht vorhanden. Frühere Leaks haben gezeigt, dass Google für die eigenen Pixel-Geräte mit Garmin zusammenarbeiten will, wie es bei anderen Herstellern aussehen wird, muss sich erst zeigen.

Android 15 Satellitenkommunikation
Android 15 bekommt Satellitenkommunikation.
Google

Archiv

Eine weitere interessante Neuerung ist die App-Archivierung: Die Nutzer können dabei nicht genutzte Apps fast zur Gänze entfernen, ohne dass aber der Login oder die lokalen Einstellungen verlorengehen. Zu finden ist das nun im App-Info-Dialog, die zugehörigen Daten werden dann in einem Cloud-Backup gespeichert. Alles, was am Gerät übrig bleibt, ist das App-Icon, das allerdings überlagert mit einem Cloud-Icon, um den Archivstatus zu signalisieren.

Für Pixel-Smartphones wurde vor einigen Monaten die Möglichkeit eingeführt, das Smartphone via USB-C-Kabel als Webcam für einen Computer zu verwenden. Die Qualität war dabei aber ziemlich überschaubar. Mit Android 15 gibt es nun einen neuen "High Quality"-Modus, bei dem diverse Beschränkungen aufgehoben werden, um ein besseres Bild zu ermöglichen. Im Gegenzug ist dafür natürlich der Akkuverbrauch höher.

USB

Generell gibt es bei den USB-Einstellungen eine wichtige Sicherheitsverbesserung: Wird ein Gerät an ein Kabel angeschlossen, wird es üblicherweise nur für das Laden freigegeben. Will man den Modus ändern – also etwa zum Zugriff auf Daten oder auch auf die Webcam –, muss dies nun extra autorisiert werden, um Zugriff durch Dritte zu verhindern.

Neu in den Einstellungen ist eine Einstellung für "Audio-Sharing". Das greift auf eine Funktion namens Bluetooth LE Audio Broadcasting zurück, also die Möglichkeit, Musik auf diesem Weg mit anderen zu teilen.

Basis

Dazu kommen dann noch viele Verbesserungen an der Softwarebasis. Ein Beispiel dafür sind etwa Erweiterungen am NFC-Support, die das Bezahlen mit dem Smartphone beschleunigen sollen. Zudem wurden die Schnittstellen für die Anzeige von PDFs deutlich ausgebaut, wodurch Apps, die das nutzen, nun etwa auch mit passwortgeschützten Dokumenten umgehen oder Formulare editieren können. Das zugehörige Modul wird zudem künftig im Rahmen der Google-Play-System-Updates unabhängig von Systemaktualisierungen des jeweiligen Herstellers direkt von Google auf dem Laufenden gehalten.

Weitere Infos zur neuen Version finden sich in der offiziellen Ankündigung sowie in den zugehörigen Release-Notes. Als nächster Schritt steht kommenden Monat die Veröffentlichung der ersten Beta von Android 15 an. Die fertige Version dürfte es dann irgendwann im August oder September geben. (apo, 22.3.2024)