Japans Premierminister Fumio Kishida
Japans Premierminister Fumio Kishida sucht den Kontakt zu Nordkorea.
AP

Pjöngjang/Tokio – Japans Regierungschef Fumio Kishida hat nach nordkoreanischen Angaben um ein Treffen mit Machthaber Kim Jong-un gebeten. Kishida habe "kürzlich den Wunsch geäußert", Kim Jong-un zu treffen, erklärte dessen mächtige Schwester Kim Yo-jong am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Kishida sagte seinerseits am Montag im japanischen Parlament, "Gespräche auf höchster Ebene" seien wichtig, um Probleme zu lösen.

Nordkorea entführte Japaner

Insbesondere gehe es dabei um "die Frage der Entführungen", sagte Kishida. In den 70er und 80er Jahren hatte Nordkorea nach japanischer Darstellung dutzende Japaner entführen lassen, um sie bei der Ausbildung seiner Spione einzusetzen. 2002 hatte Nordkorea die Entführung von 13 japanischen Staatsbürgern zugegeben.

Für viele Japaner sind diese Entführungen ein emotionales Thema, das die Beziehungen zwischen beiden Ländern seit langem belastet. Zudem sieht sich Japan von Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm bedroht. Überschattet wird die Beziehung aber auch von der Frage um Reparationen für die brutale japanische Besatzung der koreanischen Halbinsel zwischen 1910 und 1945.

Kim Jong-uns Schwester Kim Yo-jong erklärte am Montag, es komme vor allem auf Japans Entscheidung an, um "ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Nordkorea und Japan aufzuschlagen". (APA, 25.3.2024)