Arvind Kejriwal
Der führende Oppositionspolitiker Arvind Kejriwal muss laut Medienberichten bis zum 15. April in Haft.
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Neu-Delhi – In Indien ist nach einem Medienbericht der führende Oppositionspolitiker Arvind Kejriwal wenige Wochen vor Beginn der Parlamentswahl zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Ein Gericht sah am Montag den Vorwurf der Korruption als erwiesen an und verhängte eine Haftstrafe bis zum 15. April, wie lokale Medien berichteten. In dem bevölkerungsreichsten Land der Welt beginnt die Parlamentswahl in diesem Monat und dauert bis Mai.

Korruptionsvorwürfe

Der Regierungschef des Hauptstadtgebiets Delhi war im vergangenen Monat wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der Alkoholpolitik festgenommen worden. Er saß seitdem in Untersuchungshaft.

Premierminister Narendra Modi
Premierminister Narendra Modi geht als Favorit in die Wahl.
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Die Aam Aadmi Party (AAP) von Kejriwal wirft der Justiz vor, die Vorwürfe erfunden zu haben. Kejriwal macht Regierungschef Narendra Modi für seine Verhaftung verantwortlich. "Was der Ministerpräsident tut, ist nicht gut für das Land", sagte er vor Reportern auf dem Weg zum Gericht. Modi und seine Bharatiya Janata Party (BJP) bestreiten jegliche Einflussnahme auf die Ermittlungen gegen Kejriwal.

Modis Partei liegt in Umfragen klar vorne

Andere hochrangige AAP-Politiker sind bereits vor Kejriwals Festnahme im Zuge der Ermittlungen gegen Korruption inhaftiert worden. Dies hatte in mehreren Landesteilen Proteste ausgelöst.

Kejriwals Aam Aadmi Party ist Teil einer Koalition aus mehreren Oppositionsparteien, die bei der bevorstehenden Parlamentswahl gegen Modis hindunationalistische Regierungspartei antritt. Der Zusammenschluss trägt den Namen INDIA (kurz für Indian National Developmental Inclusive Alliance). Modis BJP lag zuletzt in den Umfragen klar vorne. Die Wahl findet über sechs Wochen im April und Mai statt. (APA, red, 1.4.2024)