Anna Gasser
Anna Gasser ist zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Big Air.
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Klagenfurt – Der Big-Air-Weltcup macht im kommenden Winter erstmals Station im Klagenfurter Wörtherseestadion. Am 4. und 5. Jänner 2025 finden die Ski- und Snowboardbewerbe statt, teilten die Verantwortlichen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Bereits einen Monat zuvor wird mit dem aufwendigen Aufbau der Rampe begonnen, bis zu 20.000 Besucherinnen und Besucher werden pro Eventtag erwartet, der Ticketverkauf startet am Donnerstag.

Was die Schanze selbst angeht, wurde bei der Präsentation nicht mit Superlativen gespart. Die 450 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird mit ihren 45 Metern Höhe das Stadion selbst um 15 Meter überragen. Insgesamt wird eine Fläche von 1.500 Quadratmetern beschneit. Das Budget für die Veranstaltung liegt bei rund 2,5 Millionen Euro.

Bei der Präsentation anwesend war auch Kärntens Big-Air-Aushängeschild, Olympiasiegerin Anna Gasser, die zugab, dass sie es erst nicht glauben konnte, als sie von den Plänen für das Stadion hörte: "Wirklich? Passiert das wirklich?", sei ihre erste Reaktion gewesen, erzählte sie am Mittwoch. Ein Heimweltcup sei schon immer etwas Besonderes, vom Druck her etwa mit einer WM vergleichbar, meinte sie: "Und dann noch einmal im Stadion zu springen!" Sie habe aber bereits Werbung bei den anderen Athleten gemacht: "Viele kennen Tirol oder Salzburg, aber die wenigsten waren schon in Kärnten. Dabei haben wir alles, die Berge und wunderschöne Städte."

Wettkämpfe im urbanen Raum

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) war sich beim Termin sicher, Kärnten werde weltweite Aufmerksamkeit bekommen. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) betonte, wie wichtig die Entscheidung war, das Stadion als Multifunktionsarena zu bauen. Der Big Air sei ein Spitzenevent, "das nicht nur dem Stadion Rückenwind verleihen wird". Begeistert zeigte sich auch ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober: "Uns ist es wichtig, dass wir neue Formate in den urbanen Raum bringen. Wir zeigen, dass wir über den Skisport hinaus etwas veranstalten können, das einmalig ist."

Aus Sicht des Tourismus wolle man Klagenfurt als "internationale Sportstadt" präsentieren. Kärnten-Werbung-Geschäftsführer Klaus Ehrenbrandtner sprach von internationaler Strahlkraft für Klagenfurt und Kärnten: "Die Veranstaltung zeigt die drei Kernkompetenzen von Kärnten auf: als Gastgeberland von internationalen Großveranstaltungen, als Heimat sportbegeisterter, herzlicher Gastgeber und als führende Wintersportdestination."

Nach den Bewerben wird der Sprunghügel übrigens zur Bühne: Bonez MC, Finch, Culcha Candela und Gabry Ponte werden auftreten. Das Event soll keine Eintagsfliege bleiben, hieß es von den Veranstaltern: Die nächsten Jahre seien schon voller Planungen – man wolle nicht nur den Auftakt gut über die Bühne bringen, sondern ihn in den kommenden Jahren noch einmal toppen.

In den vergangenen Jahren erregte vor allem ein Kunstprojekt aufsehen, bei dem Bäume auf die Spielfläche im Stadion gepflanzt wurden, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. (APA, red, 10.4.2024)