Als im Jahr 2015 der erste Apple Pencil der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war der Spott groß. Ausgerechnet jenes Unternehmen, dessen Gründer wenige Jahre zuvor öffentlich und sehr deutlich seine Abneigung gegen die Verwendung eines Stylus kundgetan hatte, nahm nun eine Kehrtwende vor.
Damals hatte Apple aber noch eine Ausrede: Wo Steve Jobs sich auf die Nutzung in Kombination mit einem iPhone bezogen hatte, war der Apple Pencil zunächst nur für das iPad Pro gedacht. Später folgte zwar die Unterstützung für andere Tablets des Unternehmens, die Logik blieb aber die gleiche: Auf so einem Gerät lässt sich auch gut zeichnen, da stellt ein Stylus ein nützliches Accessoire dar.
Patent
Doch auch die Nutzung für das iPhone scheint bei Apple nicht mehr außer Frage zu stehen. Das zeigt nun ein neuer Patentantrag des Unternehmens, den Apple Insider aufgespürt hat. Darauf zu sehen ist ein neuer Stylus, der bei einer Reihe unterschiedlicher Geräte zum Einsatz kommt. Von der Apple Watch über ein iPhone bis zu einem Macbook reicht dabei die Palette.
Das Besondere an dem Stift: Er soll alle Möglichkeiten eines Apple Pencil haben, aber ganz ohne Aufladung auskommen, also rein passiv agieren. Möglich wird das durch den eigentlichen Inhalt des Patenantrags, ein "Photo-Sensing Enabled Display for Stylus Detection".
Der Bildschirm wird dabei genutzt, um allerlei Informationen zum Stift zu sammeln. Neben Ziel- und Berührungsposition gehören dazu Schwebeabstand, Neigungswinkel und Scheitelpunkt und zum Teil auch Ausrichtung und Drehung des Stiftes. Der Stift selbst ist rein passiv, beinhaltet aber eine spezielle Komponente: einen Reflektor, der Licht vom Bildschirm zurückwerfen soll, um so die erwähnten Messungen zu ermöglichen.
Unklare Nutzung
Der Patentantrag wurde im Jahr 2023 eingereicht, wie lange das Ganze schon in Entwicklung war, ist allerdings unklar. So ist etwa in einer Grafik auch ein iPod zu sehen, der im Vorjahr endgültig eingestellt wurde. Generell ist bei solchen Patenten nie klar, ob sie schlussendlich in Produkten resultieren, vieles bleibt auch reine Forschung. Zumindest zeigt dies aber, dass Apple durchaus ernsthaft an Dingen forscht, die Firmengründer Jobs wohl im Grab rotieren lassen. (red, 15.4.2024)