Bei der Veröffentlichung seiner neuen Macbook-Pro-Modelle mit M3-Chip im vergangenen Herbst musste sich Apple einiges anhören. Das Feedback zum Laptop fiel zwar gut aus, jedoch störten sich einige Beobachter daran, dass ein offiziell an professionelle Anwender gerichteter Computer auch in einer Ausführung mit nur 8 GB Arbeitsspeicher angeboten wird und Upgrades einen deftigen Aufpreis bedeuten. Denn die gängige Empfehlung ist eigentlich, dass Rechner mit ernsthafterem Arbeitsanspruch wenigstens mit 16 GB RAM bestückt sein sollten. Die günstigste Variante des neuen Macbook Pro mit 16 GB Arbeitsspeicher kostet in unseren Breitengraden allerdings 2.450 Euro, also 230 Euro mehr als ein sonst ident bestücktes Modell mit 8 GB. Ein Umstand, den der "Macworld"-Journalist Jason Cross in einem Meinungsstück als "pure Konzerngier" bezeichnete.

Diese Kritik konterte Apple mit einer durchaus kontroversiellen Aussage. In einem Interview mit dem Machine-Learning-Entwickler Yil Yi (via Macrumors) sagte Bob Borchers, Vizechef für Apples weltweites Produktmarketing, dass 8 GB auf dem Macbook Pro M3 "wahrscheinlich analog zu 16 GB auf anderen Systemen" sind. Denn: "Wir nutzen (den Arbeitsspeicher, Anm.) einfach viel effizienter."

Im Jahr 2024 und mit dem Start des Macbook Air M3 wiederholt sich die Kontroverse nun. 230 Euro lässt sich Apple auch hier für das Upgrade von 8 auf 16 GB RAM bezahlen, zumindest 1.759 Euro muss man ausgeben, wenn man mit 16 GB RAM arbeiten will.

Macbook Air M3 Laptop auf einem Tisch.
Das Macbook Air M3.
DER STANDARD/Pichler

Apple: 8 GB sind genug für Office und Multimedia

Auf diesen Punkt angesprochen, hält Apple daran fest, dass 8 GB RAM für einen Laptop ausreichend sind. Anders als noch beim Macbook Pro argumentiert man nun aber nicht mit der hohen Effizienz bei der Nutzung des Arbeitsspeichers. Stattdessen verweist Marketingmanager Evan Buyze gegenüber "IT Home" darauf, dass 8 GB ja genug sei, für die meisten Aufgaben, die Käufer von Apples Einstiegslaptop dem Gerät zumuten. Als Beispiele nutzt er Webbrowsen, Multimedia, Casual Gaming sowie einfache Bearbeitungen von Fotos und Videos.

Buyzes Argument ist für ein Notebook mit dem Anspruch, ein leichtgewichtiger und leiser Rechner für Alltagsaufgaben zu sein, durchaus nachvollziehbar. Allerdings wirf es damit indirekt kein gutes Schlaglicht auf die RAM-Bestückung des Macbook Pro M3 und die Rechtfertigung dafür. Denn das Macbook Pro wird eben als leistungsfähiges Gerät für jene vermarktet, deren Ansprüche deutlich über "Office und Multimedia" liegen.

Es bleibt nunmehr abzuwarten, ob Apple bei der nächsten Generation seiner Laptops die Mindestausstattung nach oben anpasst. Laut "Bloomberg" ist gegen Jahresende mit einem ersten Macbook Pro mit dem kommenden M4-Chip sowie einem M4-Mac mit 24-Zoll-Display zu rechnen, auch ein neuer Mac mini könnte es noch heuer auf den Markt schaffen. (gpi, 15.4.2024)