Aya Nakamura bei einem Auftritt im Rahmen der Pariser Fashion Week 2019.
Aya Nakamura bei einem Auftritt im Rahmen der Pariser Fashion Week 2019.
REUTERS/Benoit Tessier

Der französische Präsident Emmanuel Macron zeigte sich am Montag schockiert über "rassistische" Reaktionen auf die Möglichkeit, dass der französisch-malische Popstar Aya Nakamura bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris singt. Macron sagte, er hoffe sehr, dass Nakamura, die meistgehörte französische Sängerin der Welt, für die Zeremonie am 26. Juli an der Seine ausgewählt werde.

"Ich war schockiert über einige Reaktionen. Es gab wirklich rassistische Reaktionen", sagte er gegenüber BFM TV und RMC Radio. "Ich hoffe, dass sie am Ende auf der Liste stehen wird, denn sie gehört zu den großen französischen Künstlern und zu den weltweit beliebtesten."

Die 28-jährige Nakamura war im vergangenen Monat Gegenstand eines Streits in den sozialen Medien und in der Politik, nachdem Gerüchte laut wurden, Macron wolle, dass sie bei der Zeremonie Lieder der französischen Legende Edith Piaf singt.

Eine Milliarde Clicks

Sie singt auf Französisch, wobei sie häufig Slang verwendet. Ihre Musik ist von der Zouk-Musik der Westindischen Inseln beeinflusst und mischt sich mit amerikanischem R'n'B und Afrobeats. Ihr bekanntester Song, Djadja, wurde allein auf YouTube fast eine Milliarde Mal angeklickt.

Rechtsextreme Politiker haben erklärt, dass Nakamura Frankreich nicht repräsentiere und nicht an der Zeremonie teilnehmen sollte. Marine Le Pen, das Aushängeschild des Rassemblement National (RN), warf Macron letzten Monat vor, er wolle "das französische Volk demütigen". Nakamuras Befürworter sagen, es gebe keine bessere Möglichkeit, die Lebendigkeit und Vielfalt der modernen frankofonen Kultur zu zeigen.

Nachdem die Kontroverse aufgetaucht war, sagte Nakamura im letzten Monat zu Kritikern auf X: "Man kann rassistisch sein, aber nicht taub ... Das ist es, was dich verletzt! Ich werde zu einem Staatsthema Nummer 1 in Debatten, aber was schulde ich euch wirklich? Nichts."

Macron sagte in dem Interview vom Montag, dass einige Leute es falsch verstanden hätten und nicht wüssten, dass es auch viele andere Künstler gäbe, die von Regisseur Thomas Jolly, dem künstlerischen Leiter der Eröffnungs- und Schlusszeremonie, für die Gala am 26. Juli ausgewählt worden seien. (APA, 15.4.2024)