Lukas Hutecek
Lukas Hutecek führte Österreichs Handballer zum Erfolg gegen Georgien.
APA/EVA MANHART

Es war nicht nur Spieltag, sondern auch Muttertag. Österreichs Handballer wissen: Zum Muttertag gehört sich ein Gedicht. Für das WM-Playoff-Rückspiel gegen Georgien haben die besten Spieler des Landes das Gedicht aus dem Kultfilm "Muttertag" eingesprochen, vor Spielbeginn wurde das Video auf den Leinwänden in der Steffl Arena in Wien gezeigt. "Wir wären nie gewaschen und meistens nicht gekämmt", sagten Tobias Wagner und Kollegen auf. "Die Strümpfe hätten Löcher und schmutzig wär’ das Hemd."

Gegen Georgien spielte die ÖHB-Auswahl nicht in schmutzigen Trikots, falls die Stutzen Löcher hatten, wurden sie in Turnschuhen versteckt. Das Match gewannen gut gekämmte Österreicher 37:31 (21:17). Nach dem 27:25 im Hinspiel vom Donnerstag in Tiflis ist Österreichs Startplatz bei der WM 2025 in Kroatien, Dänemark und Norwegen fix.

Starke Offensive

Nach einem 6:2 nach neun Minuten leistete sich Österreichs Auswahl Fehler in der Defensive, Georgien kam mit dynamischen Angriffen bis auf ein Tor heran (13.). Teamchef Aleš Pajovič sah sich gezwungen, bei Angriffen den Torhüter vom Feld zu nehmen, um einen zusätzlichen Feldspieler zu bringen. Das soll nicht überheblich klingen, Pajovic hätte aber wohl gehofft, dass es die Maßnahme gegen Georgien gar nicht braucht.

Torhüter Constantin Möstl wehrte etwas mehr als ein Viertel der Würfe ab, nach 23 Minuten wurde er durch Florian Kaiper ersetzt. Die gute Nachricht: In der Offensive lief das Werkl, in der ersten Halbzeit gelangen speziell dank Rückraumspieler Lukas Hutecek insgesamt 21 Tore. Auch in Hälfte zwei blieb Georgien lange dran, ehe Goalie Kaiper zur Form fand. Die Österreicher taten bis zum Schluss, was nötig war, und setzten sich letztlich problemlos durch. Linksaußen Sebastian Frimmel war mit sieben Toren Topscorer.

"Es freut uns, dass wir heute den Schritt zur WM gemacht haben", sagte Rückraumspieler Mykola Bilyk nach dem Spiel im ORF. "Vor allem im Angriff waren wir heute deutlich stärker und haben unsere Chancen reingemacht. Wir wollen jedes Jahr Großereignisse spielen, das ist unser Ziel. Wir stehen zurecht bei der Weltmeisterschaft und freuen uns extrem."

"Wir sind keine Handballexoten mehr", sagte Kreisläufer Wagner. "Die Qualifikation stand nie in Frage, auch wenn wir immer Sachen verbessern können."

Florian Kaiper stand ab der 19. Minute im Tor und erledigte seine Aufgabe sehr gut.
APA/EVA MANHART

Nächstes Großereignis

Österreich fährt im kommenden Jänner zum siebenten Mal zu einer WM. Die Handballer streben nach dem nächsten erfolgreichen Großereignis nach dem guten Abschneiden bei der EM 2024, das für Handballbegeisterung im Land sorgte. Nach einem Sieg über Ungarn und Remis gegen Spanien, Kroatien und Deutschland holte man den achtungsvollen achten Platz. Die Auslosung zur WM 2025 steigt am 29. Mai in Zagreb. Im November und Dezember folgt noch die Heim-EM der Frauen.

"Und trotzdem sind wir alle auch manchmal eine Last", sagten die ÖHB-Profis vor der Partie auf. Man könnte sich das auch als Entschuldigung an Teamchef Pajovič denken, der sich zeitweise über die Defensive ärgerte. Letztlich steht die souveräne WM-Qualifikation. Das Muttertagsgedicht endet mit: "Sei froh, dass du uns hast." (Lukas Zahrer, 12.5.2024)

Play-off zur Handball-WM, Rückspiel:
Österreich - Georgien 37:31 (21:17). Hinspiel 27:25

Beste Werfer: Frimmel 7, Hutecek 6, Bilyk, Wagner je 5.