Die Republik Österreich, namentlich die Finanzprokuratur, hat sich bezüglich des Sanierungsplans für die Signa Development quergelegt und gegen den entsprechenden Gerichtsbeschluss Rechtsmittel eingebracht. Das erfreut den Vorstand der Gesellschaft, vertreten durch Markus Neurauter, Manuel Pirolt und Michael Möstl, nicht. Sie wandten sich am Donnerstag in einem Schreiben an die Investoren und Großgläubiger und taten darin ihre Sicht der Dinge kund: Beim Rekurs handle es sich "um einen weiteren Versuch, den angenommenen Treuhandsanierungsplan scheitern zu lassen", die Argumente für den Rekurs seien "für uns nicht nachvollziehbar" und gemäß einer rechtlichen Überprüfung "verfehlt".

Man sei daher überzeugt, dass das Oberlandesgericht Wien, das nun für die Entscheidung zuständig ist, den Beschluss des Handelsgerichts bestätigten werde und so "dem Willen der Gläubiger, Investoren und Aktionäre" auf Umsetzung des Sanierungsplans entsprochen werde. Und: Man werde die derzeitige "Stabilisierungsstrategie" daher fortsetzen.

Benkos Insolvenzverfahren wird lang dauern

Zur Erinnerung: Die Gläubigerinnen und Gläubiger hatten dem Sanierungsplan mit 98 Prozent zugestimmt, das Handelsgericht Wien hat den Sanierungsplan in der Folge bestätigt. Der Präsident der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, hatte schon im Vorfeld der Abstimmung erklärt, dass er einen Konkurs von Signa Prime und Signa Development besser als die Sanierung finde, und daher gegen den Sanierungsplan gestimmt. Auch bei der Prime ist ein Rekurs der Finanzprokuratur zu erwarten.

Schnell wird das alles nicht gehen; das gilt auch für das Insolvenzverfahren von René Benko persönlich. Masseverwalter Andreas Grabenweger geht von mehreren Jahren Verfahrensdauer aus, wie er den Oberösterreichischen Nachrichten erklärte. Das liege vor allem daran, dass viele Anfechtungsansprüche zu prüfen seien. (Renate Graber, 3.5.2024)