Britney Spears auf Bühne im Jahr 2001.
Weil wir mit der Musik aus unserer Jugend eine besondere Bindung eingehen, erscheint uns diese als monumental.
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Wer kennt es nicht? Die Musik von heute klingt wie ein immergleicher formelhafter Lärm, der uns überall begegnet, aber nicht wirklich abholt. Die Songs von früher sind einfach besser. Dieses Gefühl teilen die Kriegsgeneration, Boomer, Gen X, Millennials, sogar Gen Z – zumindest jene, die nicht mehr jugendlich sind.

Das liegt aber nicht an einer Verschlechterung der Musikqualität, sondern an chemischen Prozessen im Gehirn – beschrieben durch das Phänomen der "neural nostalgia", übersetzt neuronale Nostalgie.

Denn das Gehirn schafft laut Forschenden besonders starke Verbindungen zur Musik, die wir zwischen zwölf und 22 Jahren hören. Diese Verbindungen werden durch die starke emotionale Komponente verstärkt. Aufgrund dieser Verbindungen und der Achterbahn der Gefühle – dank der Hormone – gehen wir mit der Musik aus jungen Jahren eine intensive Beziehung ein. Die Musik erscheint uns als monumental. Dieser Effekt hält darüber hinaus bis ins Erwachsenenalter – wir sind durch die Melodien unserer Jugend geprägt. Objektiv besser sind die Songs deswegen aber nicht. (Isadora Wallnöfer, 26.4.2024)