Bei einer Rede vor Microsofts Most Valued Professionals (MVPs) in London, gab der Chef des Software-Konzerns Steve Ballmer die kommende Strategie gegen Linux aus. "Da Microsoft nicht preislich mit Linux konkurrieren kann, müssen wir unser Know How und unsere Gemeinschaft von Profis nutzen um die Open Source Bewegung auszustechen", so Ballmer.

Linux – ein ernstzunehmender Konkurrent

"Linux ist ein ernstzunehmender Konkurrent. Wir müssen uns mit freier Software messen, diese an Wert übertreffen, aber auf eine klevere Weise. Da wir unsere Produkte nicht verschenken können, müssen wir unsere Preispolitik und Haltung rechtfertigen. Linux wird nicht davon ziehen – unsere Aufgabe ist es bessere Produkte auf den Markt zu bringen".

Die Gemeinschaft als Stärke

Ballmer zeigt sich in seiner Rede auch von der Bewegung innerhalb der Open Source-Gemeinde beeindruckt. Linux sei mehr als nur freie Software; die Stärke liegt in der Gemeinschaft von Software-Entwicklung und gemeinsamer Verfolgung von Ideen, so Ballmer weiter. "Es ist nicht wie Novell, Linux wird nicht das Geld ausgehen – es startete aus einem Bankrott".

Die Strategie

Aus Sicht des Microsoft-Chefs bedeutet etwa Clustering eine große Chance für Microsoft um sich gegen Linux zu behaupten. "Wir werden Linux im Bereich der Cluster schlagen. Wir können es nicht im Preis übertrumpfen, aber wir können und müssen Mehrwert anbieten." Die MVP-Initative wird als Teil der Bemühungen des Softwarekonzerns angesehen einen Gemeinschafts-Sinn unter Usern und Entwicklern zu schaffen.

Microsoft will sich öffnen

Microsoft will seine Strategie der vergangenen Jahre scheinbar komplett umkehren und setzt auf Gemeinschaft und Öffnung. Die so genannte Shared-source-Initiative soll Großkunden, etwa Staaten und Universitäten Einblicke in die streng gehüteten Source Code von Windows geben. Wie Lori Moore, Vizepräsidentin der Product Support Services von Microsoft in einem Interview mitteilte, werden sich in den kommenden Monaten die Weichen für die Zukunft stellen. "Es werden viele Möglichkeiten diskutiert. Es gibt verschiedenste Ansätze um offener zu sein und wir denken darüber nach."(red)