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REUTERS/Chris VanKat

2003 wurden US-Einzelhandelsketten vermehrt Opfer von Hackern. Kreditkarten-Informationen von Kunden wurden abgehorcht. Die Ermittler schienen ratlos, als ein scheinbar bekehrter verurteilter Hacker gegen Straffreiheit seine Hilfe anbot. Das Vorgehen der Cyber-Gang wurde immer professioneller und das Netzwerk breitete sich nach Osteuropa aus. Fünf Jahre später hat der Fall eine überraschende Wende genommen, berichtet die New York Times.

Wolf im Schafspelz

Der 27-jährige Albert Gonzalez wollte 2003 dem Gefängnis entgehen und half dem FBI seine ehemaligen Kollegen zu identifizieren. Doch genau diesen Informanten bezeichnet die Polizei heute als einen der Schlüsselfiguren im Netz der Hacker. Er soll während der Ermittlungen unter Verwendung von Pseudonymen geholfen haben, die krimminellen Aktivitäten weiter zu stricken. Sein Syndikat soll dabei Millionen von Kreditkarteninformationen von neun der größten Einzelhandelsketten des Landes gestohlen haben.

Profis

Über die vergangenen Tage hinweg vernahmen die Ermittler elf involvierte Personen, die genaue Einblicke in die Vorgehensweise des Verbrechernetzwerks lieferten. Beispielsweise speicherten die Hacker die gestohlenen Kreditkarten-Informationen auf Servern in Lettland und der Ukraine. Unbeschriebene Kreditkarten wurden anschließend über Stellen in China bezogen. Die perfekten Kopien der Karten nutzten die Kriminellen, um Geld von Bankomaten abzuheben.  

Coup

Laut einem der Agenten war dies der größte Fall dieser Art, der in den USA jemals gelöst wurde. "Der Fall zeigt, dass es keine Grenzen mehr gibt."

Wie sich der Fall über die vergangenen fünf Jahre entwickelt hat und wie es schließlich zur Lösung kam, schildert die NYT in ihrem Feature. (zw)