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CEO Steve Ballmer stellt Windows 7 vor.

AP Photo/Paul Sakuma

Microsoft wird sein neues Betriebssystem Windows 7 womöglich noch im laufenden Jahr veröffentlichen. Konzernchef Steve Ballmer startete am Mittwochabend in Las Vegas den sogenannten Beta-Test für das überarbeitete Softwarepaket, das die schwache Marktakzeptanz des Vorgängersystems Windows Vista vergessen machen soll.

"Ich bin sicher, dass Windows weiterhin im Zentrum des technologischen Sonnensystems der Menschen stehen wird", sagte Ballmer zur Eröffnung der Unterhaltungselektronikmesse CES 2009.

Öffentliche Beta

Von Freitag an sollten Kunden eine Testversion ausprobieren können, sagte Microsoft-Manager Robbie Bach am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters bei der Elektronikmesse CES in Las Vegas. MSDN-, TechBeta- oder TechNet-Kunden haben bereits Zugriff auf die Testversion. Nach den monatelangen Verzögerungen beim Start des Vorgängerprogramms Windows Vista steht der Softwareriese aus den USA unter genauer Beobachtung der Branche und der Wall Street. Die Entwicklung von Windows 7 sei absolut im Zeitrahmen, so dass das Betriebssystem wie geplant rund drei Jahre nach Windows Vista an den Start gehen könne, sagte Bach.

Die Windows 7 Beta Build 7000 soll dem Unternehmen nach die einzige Testversion bleiben und auf 2,5 Millionen Nutzer begrenzt sein.

Versionen

Die Testversion wird die Maximalausstattung (wie Vista Ultimate) umfassen, in den Sprachen Englisch, Deutsch, Japanisch, Arabisch und Hindi zum Download stehen und sowohl in der 32-Bit- als auch in der 64-Bit-Fassung erhältlich sein.

Wer sein bestehendes Vista-System upgraden möchte, muss das Service Pack 1 installiert haben. Da es sich um eine Vorabversion handelt, ist allerdings eine Installation auf einer separaten Partition zu empfehlen.

Limitiert

Bei der Regestrierung für die Beta erhält man einen Produktschlüssel, mit dem man Windows 7 bis zum 1. August 2009 ausprobieren kann. Ohne Schlüssel kann der Vista-Nachfolger bis zu 120 Tage kostenfrei getestet werden.

Auf die Probe gestellt

Für Microsoft geht es beim ersten öffentlichen Test seines neuen Betriebssystems um mehr als nur Fehlerkorrekturen. Nach geschätzten 300 Millionen verkauften Exemplaren von Windows Vista neigen ist die Windows-Aversion so groß wie nie. Der Marktanteil von Windows ist innerhalb eines Jahres von 91,79 auf 88,6 Prozent gefallen. Hauptprofiteur Apple konnte seinen Marktanteil hingegen auf über 8 Prozent steigern. 

Windows Vista wurde im Jänner 2007 mit einer Verspätung von mindestens zwölf Monaten gestartet. Mit der Einführung von Windows 7 werde am Markt im November 2009 gerechnet, erklärte Collins-Stewart-Analyst Sandeep Aggarwal kürzlich. Die Verspätung bei Vista sei dem weltgrößten Softwareproduzenten teuer zu stehen gekommen, fügte Aggarwal hinzu und verwies auf wachsende Kompetenz, den Druck von Geschäftspartnern und den Abgang vieler hochrangiger Manager.

Mehr Leistung versprochen

Mit Windows 7 verspricht Microsoft die Fehler von Vista zu beheben. Unteranderem soll das System schneller und schlanker sein und so auch auf schwächeren Computern wie Netbooks laufen. Ein Rechner mit einem 1 GHz-Prozessor und 1 GB RAM würde demnach ausreichen. 

Daneben wollen die Entwickler die interne Suchfunktion von Windows stark verbessert haben. Nicht zuletzt wurde auch der Desktop überarbeitet und wichtige Systemordner aufgeräumt. (zw/APA)