"Cremissimo à la Mohr im Hemd" nennt Eskimo eine neue Eiskreation, "I will mohr!" lautet der Werbeslogan dafür. "Wir haben den Namen natürlich bei unseren Marktforschungen getestet und nicht einem Konsumenten ist der Name negativ aufgefallen. Jeder hat sofort an die klassische österreichische Mehlspeise gedacht. Aus unserer Sicht also ein unbedenklicher Name", schreibt die Eskimo-Pressestelle einer Userin von derStandard.at, die den Produktnamen kritisierte.

Foto: Eskimo

Nicht nur ihr ist der Name bzw. die Kampagne negativ aufgefallen, "solche Wörter sind für Schwarze im deutschsprachigen Raum eine der schwersten Beleidigungen. Wenn sie das einfach plakatieren, das wiederholt die Stereotype, die innerhalb der Gesellschaft schon präsent sind. Das ist wirklich schade." sagt Simon Inou von M Media, dem Verein zur Förderung interkultureller Medienarbeit gegenüber FM4. Er fordert von Eskimo, die Kampagne einzustellen und sich öffentlich zu entschuldigen.

Diskussionsprozess bei Eskimo

"Für uns sind die Vorwürfe extrem schlimm, wir verkaufen in 150 Ländern der Erde und Diversity ist für uns ein ganz wichtiger Begriff, bedauern es daher, dass der Name nun zu Verärgerung führt." meint Karin Höfferer, Presseprecherin von Unilver, auf Anfrage am Donnerstag, "derzeit diskutieren wir die Frage intern und auch mit Menschen, die sich beschweren."

Das "I will mohr!"-Werbeplakat wurde übrigens von der Cremissimo-Homepage entfernt, Höfferer: "Grundsätzlich hat jemand, der sich angegriffen fühlt, recht. Daher haben wir, dort, wo es schnell geht, die Sujets entfernt."

"Wir diskutieren gerade in alle Richtungen" meint sie auf die Frage, ob Eskimo überlege, die Plakatkampagne zu entfernen. "Wir haben mindestens genau so viele Nachrichten von Österreichern bekommen mit dem Tenor 'nehmt uns unsere Nachspeise nicht weg'. Auch das sei Teil des Diskussionsprozesses, so Höfferer.

Werberat prüft

Beim Österreichischen Werberat seien bisher noch keine Beschwerdem zur "Ich will mohr"-Kampagne eingegangen, hieß es noch Mittwoch Nachmittag auf Anfrage von etat.at. Bis Donnerstag Mittag sind dann doch fünf Beschwerden beim Werberat eingelangt, ""I will mohr" für dunkles Eis sei rassistisch und menschenrechtsverachtend, so der Tenor. Laut Werberat sei ein Verfahren dazu derzeit in Bearbeitung. (red)