Anfang der Woche berichteten chinesische Medien vom tragischen Selbstmord eines 25-jährigen Foxconn-Mitarbeiters, der Selbstmord begangen hatte, nachdem er einen Prototypen von Apples iPhone-Modell der nächsten Generation verloren hatte.

Wie beschrieben, sollen drastische Maßnahmen des Foxconn-Sicherheitspersonals den Mitarbeiter Sun Danyong derart in die Enge getrieben haben, dass dieser keinen anderen Ausweg mehr sah, als sich das Leben zu nehmen. Unter anderem wurde seine Wohnung durchsucht, während er festgehalten wurde und angeblich habe man sogar Gewalthandlungen an ihm verübt. Zusätzlich dürften ihm angesichts des Verlusts kapitaler Firmengeheimnisse harte Strafen in Aussicht gestellt worden seien.

Reaktionen

In einer offiziellen Stellungnahme gestand sich Foxconn interne Management-Fehler ein und betonte mangelnde Hilfestellungen für junge Mitarbeiter, um mit dem Arbeitsstress fertig zu werden. Seither wurde ein Sicherheitsmitarbeiter vom Dienst suspendiert und die Ermittlungen im Fall an die Polizei weitergereicht.

Das Medienecho in der westlichen Hemisphäre war dabei bislang von einer recht neutralen Berichterstattung geprägt. Nun lässt der Branchen-Blog Gizmodo mit einer besonders harschen Kritik an Foxconns Auftraggeber Apple aufhorchen: "To a certain extent, Apple does own Sun's death, and it's almost shocking that something like this hadn't already happened."

Firmenpolitik schuld

Laut Gizmodo haben die bekannt strikte Firmenpolitik und die zeitweise extremen Methoden zur Sicherung von Firmengeheimnissen dazu geführt, dass Mitarbeiter einem derart belastenden Stress ausgesetzt sind. Beispielsweise werden auch Mitarbeiter in der kalifornischen Firmenzentrale ständig mit Kameras überwacht. Warnsysteme schlagen Alarm, sobald Prototypen nicht am vorgesehenen Platz sind.

Diese Attitüde gepaart mit dem hohen Erfolgsdruck, der auf Arbeiter in chinesischen Fabriken ausgeübt wird, führe zu extremen Arbeitsbedingungen. Unternehmen wie Foxconn sind abhängig von den Millionen schweren Aufträgen aus dem Ausland. Gizmodo wirft ein, dass es sich Outsourcing-Firmen nicht leisten könnten Fehler zu machen und das Vertrauen der Auftraggeber zu verlieren.

Tragisch

Der Verlust eines Prototypen des wohl meist beworbenen Mobiltelefons unserer Zeit führe daher zu Ausnahmesituationen - sowohl aus Dienstgeber- als auch Arbeitnehmersicht.

In einer Stellungnahme bekundete Apple indes seine Bestürzung über den Vorfall und betonte, dass man von all seinen Zulieferern verlange, ihre Arbeiter mit Respekt zu behandeln. (zw)