Das Internet-Unternehmen Facebook übernimmt den Web-Dienst von FriendFeed, der mehrere soziale Netzwerke unter einem Dach vereint. Zum Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

Langfristig

Friendfeed-Mitbegründer Bret Taylor teilte am Montag mit, FriendFeed bleibe bis auf weiteres eigenständig, solle aber langfristig in Facebook aufgehen. Die zwölf Mitarbeiter von FriendFeed wurden übernommen. Die vier Gründer Bret Taylor, Paul Buchheit, Jim Norris und Sanjeev Singh sollen führende Positionen in Entwicklerteams von Facebook einnehmen.

In Branchenkreisen wurde die Übernahme als weiterer Schritt von Facebook gewertet, die eigene Position auszubauen. "Sie mussten etwas gegen die Herausforderung durch Twitter unternehmen", sagte Gartner-Analyst Ray Valdes.

Weiter als Twitter

Friendfeed war 2007 von vier Google-Mitarbeitern gegründet worden. Die Idee ist, dass Nutzer ihre Online-Aktivitäten an einem Ort sichtbar machen und gleichzeitig miteinander kommunizieren können. Facebook hat in den vergangenen Monaten ähnliche Funktionen aufgebaut - technisch ist Friendfeed jedoch teilweise weiter.

Das Konzept von Friendfeed geht bei den Kommunikationsmöglichkeiten auch weiter als Twitter, bei dem Nutzer miteinander mit 140-Zeichen-Nachrichten kommunizieren können. Unter anderem das komplexere Erscheinungsbild von Friendfeed dürfte jedoch viele Menschen abgeschreckt haben: Der Dienst kam zuletzt laut Schätzungen auf knapp eine Million Nutzer, während es bei Twitter inzwischen rund 45 Millionen sein sollen. Facebook ist ungleich größer mit mehr als 250 Millionen Mitgliedern. (APA/AP/dpa)