Stiehlt Bauer die Schau: ATV-Quotenmann Heinzl geht zurück zum ORF.

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Die Marktanteile und Reichweiten seiner täglichen Quotenstütze Dominic Heinzl feierte ATV 2009 nicht nur einmal. Nun klingt Senderchef Ludwig Bauer anders: „Die bisherige Art der täglichen Gesellschaftsberichterstattung hat sich für ATV überlebt", ließ er verlauten: „Vor allem bei den jungen und ganz jungen Sehern ist mit täglicher Society-Berichterstattung kein Wachstum zu erwarten."

Genau darauf hofft der Küniglberg für ORF 1, wo Heinzl 2010 eine tägliches Format bekommt. Daher wohl der Sinneswandel bei ATV.

Versuch: Bauer stiehlt Schau

Zum Abschied probierte der Senderchef das Prinzip Bauer stiehlt Schau - und schickte Mittwoch eine Trennungsmeldung aus. Doch es war Heinzl, der den Vertrag nicht verlängerte. Ein fettes Angebot von Dietrich Mateschitz‘ Servus TV wird jedenfalls kolportiert.

Im ORF-1-Vorabend soll Heinzl mit mehr internationalen Themen laufen. Offiziell heißt es: zwischen 18.30 und 20 Uhr. Und: „Die Seitenblicke bleiben. Sie haben ihre Berechtigung auf ORF 2. Heinzl unterscheidet sich klar davon."

ORF: "Ziemlich breiter Rücken"

Ist der ORF auf Heinzls Respektlosigkeiten eingestellt? „Wir haben einen relativ breiten Rücken, halten ziemlich viel aus."

Heinzl (45) war einer der wenigen Stars von ATV. Ab dem Senderstart als Wien 1 war der Hollabrunner an Bord. Davor werkte er als Kuschelrocker und Smalltalker für Ö3. Hi Society produziert er (Vertragsende: 31. Dezember 2009) mit seiner Firma Chili-TV. Die meldete für 2008 19 Mitarbeiter und 312.498,84 Euro Bilanzgewinn, davon 140.000 Gewinnvortrag.

Bauer will Hi Society übrigens in anderer Besetzung fortführen - aber nur noch wöchentlich. (fid, DER STANDARD, Printausgabe 3. September 2009)