Software-Riese Microsoft hat eine Non-Profit-Stiftung gegründet, mit der einen Brücke zwischen der Open Source-Gemeinde und Herstellern proprietärer Software geschlagen werden soll. Die Codeplex Foundation soll die Zusammenarbeit von Entwicklern freier und kommerzieller Software fördern, wie in einer Aussendung bekannt gegeben wurde. Ziel sei es unter anderem, dass Entwickler kommerzieller Software Code frei geben.

Startkapital von Microsoft

Codeplex soll als Forum für Unternehmen dienen, um ihr Engagement an Open Source-Projekten intensivieren zu können und andere Stiftungen in dem Bereich ergänzen. Das Startkapital stellt Microsoft zur Verfügung. Interimistischer Präsident der Stiftung ist Microsofts Platform-Strategie-Chef Sam Ramji, im Beirat sitzen unter anderem Miguel de Icaza von Novell, MySQL-Gründer Monty Widenius und Larry Augustin von SugarCRM.

Keine Berührungsängste

Beobachter fragen sich allerdings, vor welchem Hintergrund Microsoft die Stiftung initiiert hat. "Schaut man sich beispielsweise die Codebeiträge zum Linux-Kernel an, findet man unter den Top 10 mit IBM, Novell, Oracle und Parallels gleich vier Firmen, die auch proprietäre Software verkaufen. Zudem gibt es immer mehr Open Source mit kommerziellem Hintergrund", schreibt Oliver Diedrich von heise Open. Die Berührungsängste zwischen kommerziellen Sofware-Herstellern und der Open-Source-Gemeinde seien nicht so groß, wie von Microsoft angesprochen. Man müsse sich aber erst die konkrete Arbeit der Stiftung ansehen, denn die Ziele seien bis jetzt eher schwammig formuliert. (red)