Homburg (APA/AP) - Erstmals lässt sich die familiäre Häufung des Multiplen Myeloms erklären. Mediziner des Universitätsklinikums Homburg haben zudem einen Test entwickelt, mit dem Mitglieder betroffener Familien klären können, ob sie selbst ein erhöhtes Risiko für diese Krebsform haben. Multiple Myelome oder Plasmozytome sind bösartige Erkrankungen des Knochenmarks, die dort durch unkontrolliertes Wachstum von Plasmazellen entstehen. In manchen Familien tritt die Erkrankung gehäuft auf.

Wie die saarländischen Forscher nachwiesen, produzieren die Plasmazellen Antikörper, sogenannte Paraproteine, die sich im Serum der Patienten nachweisen lassen. Bei 15 Prozent aller Plasmozytom-Patienten richten sich diese Paraproteine gegen das gleiche Antigen. Dieses bildet vermutlich die eigentliche Ursache der Erkrankung: Es stimuliert das Immunsystem wahrscheinlich deshalb, weil es bei den Patienten - im Vergleich zu gesunden Personen - eine zusätzliche Phosphatgruppe trägt. Diese Veränderung wird dominant vererbt, wie die Forscher in der Zeitschrift "The Lancet Oncology" berichten. (APA/AP)