Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: MARIO ANZUONI / REUTERS

Üblicherweise melden sich KünstlerInnen nur recht selten zu Wort, wenn es um das Thema File Sharing geht, tun sie dies doch, dann kann dies schon durchaus mal nach hinten los gehen. So sorgte einst Metallica-Drummer Lars Ulrich mit seinen Anti-Napster-Parolen für einiges Kopfschütteln - und jede Menge negativer Publicity für die eigene Band.

Kritik

Bei Metallica scheint man die Thematik mittlerweile etwas differenzierter wahrzunehmen, also schickt sich nun eine andere Größe der Musik-Branche an, die Nachfolge von Ulrich anzutreten. In einem Kommentar für die New York Times findet U2-Frontman Bono recht deutliche Worte zum Online-Musiktausch: Nach einer Dekade File Sharing sei unübersehbar, dass dieses nicht den großen Konzernen sondern den KünstlerInnen selbst schade.

Toleranz

Gerade jene, die nicht von Tourneen oder dem T-Shirt-Verkauf leben können - also vor allem junge und weniger bekannte KünstlerInnen - seien davon besonders betroffen. Es gebe hier eine Art "umgekehrten Robin-Hood-Effekt", schließlich würden die großen Internet-Service-Provider von der Toleranz gegenüber File Sharing direkt profitieren.

Zensur

Von den Anstrengungen der USA im Kampf gegen Kinderpornographie bis zu den - weniger unterstützenswerten - Zensurmaßnahmen der chinesischen Regierung sei bekannt, dass Inhalte sehr wohl effektiv gefiltert werden können, wenn man nur wirklich wolle, zeigt sich Bono überzeugt. Bleibe zu hoffen, dass zumindest die US-amerikanischen Filmmogule dort erfolgreich sind, wo ihre Kollegen aus der Musikbranche bislang versagt hätten - bei der Verteidigung der wichtigsten Kreativindustrie der Welt. (apo, derStandard.at, 04.01.10)