Wien - Die Forderung der AUA nach Verlustabdeckung für die Strecken Graz, Linz und Klagenfurt wird von den betroffenen Ländern entschieden abgelehnt. Einen "Erpressungsversuch" nannte der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler die Forderung der AUA, und die Drohung, diese Flughäfen nicht mehr anzufliegen. Es habe bisher keine Gespräche oder Verhandlungen gegeben, falls die AUA aber Flüge streiche, werde es zu einer Neuausschreibung kommen, erklärte der Landeshauptmann.

Die Flugverbindung nach Klagenfurt sei wichtig für das gesamte südliche Einzugsgebiet Österreichs, weist eine entsprechende Passagierzahl auf und müsse deshalb entsprechend beibehalten werden, so Dörfler und sein Finanzlandesrat Harald Dobernig. Dörfler kann sich nicht vorstellen, dass der Hub Wien auf eine dermaßen große Anzahl an Passagieren verzichten könne.

Das Büro des oberösterreichischen Landeshauptmannes Josef Pühringer (VP) teilte dazu mit, es bleibe dabei, dass das Land keine Zuschüsse zahlen wolle. "Wenn wir damit anfangen - wo hört das auf?", lautet der Standpunkt. Es handle sich dabei um einen Zubringerflug. Wenn es ihn nicht mehr gibt, könnten die Passagiere genauso gut direkt auf andere Flughäfen wie Wien oder München ausweichen, der Zeitverlust sei dabei gering.

Steiermarkt gesprächsbereit

Der steirische Landeshauptmann Franz Voves (SP) hat am Mittwoch eine entsprechende Terminanfrage der AUA bestätigt. In dem Schreiben werde darauf hingewiesen, dass die Bundesländer-Strecken nicht kostendeckend seien. Auf die Frage, ob er sich eine Zuzahlung seitens des Landes vorstellen könnte, ging Voves nicht ein: "Die Zuständigkeit liegt beim Finanz- und Wirtschaftslandesrat." Termin für das Gespräch ist der 4. Februar.

Gegen "weitere Subventionen der öffentlichen Hand an die nunmehrige bundesdeutsche AUA" sprach sich heute auch der FPÖ-Luftfahrtssprecher Norbert Hofer und BZÖ-Chef Josef Bucher aus. Wenn die AUA diese Verbindungen einstellt, werden andere Unternehmen diese Lücke füllen, so Hofer. Es gebe durchaus Interessenten für dieses Inlandsgeschäft. Keinesfalls dürfe die öffentliche Hand der Lufthansa noch mehr Geld zuschießen. "Die Lufthansa-Tochter muss jetzt endlich ohne weitere Subventionen auf eigenen Beinen stehen."

"Der AUA wurde genug Steuergeld nachgeworfen. Das Unternehmen soll nicht schon wieder raunzen und weitere Zuschüsse verlangen", so Bucher. Die Flüge nach Klagenfurt, Graz und Linz dürften nicht gestrichen werden. "Nachdem sich die AUA selbst ins wirtschaftliche Out manövriert hat, will sie dies durch die Einstellung dieser Flugverbindungen auch mit der Regionalwirtschaft machen", warnt Bucher. (APA)