Fliegende Pinguine - ein April-Klassiker

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Den 1.4.2010 sollte man sich besser rot im Kalender anstreichen. An diesem Tag sollte kein Stein auf dem anderen bleiben, als der Internet-Konzern Google ankündigte in das Geschäft mit Atom-Strom einsteigen zu wollen. Kleine, mobile Kernreaktoren stellten für den Green-IT-Vorreiter praktisch über Nacht den logischen nächsten Schritt in seiner "Pursuit of Happyness"-Strategie dar. Den möglichen Konsequenzen eines Zwischenfalls war man sich dabei durchaus bewusst, weshalb man prophylaktisch für alle Überlebenden eines Fallouts eine Text-Version seiner Videoplattform Youtube vorbereitete. REWEs Hausverstand konnte der Idee aber dennoch nichts abgewinnen und kündigte aus Protest an, bei der nächsten EU kommissionierten Browser-Wahl mit Nö! statt mit Ja! zu stimmen.

Begeisterte, zahlungsfreudige UserInnen anstatt Gratis-Online-Schnorrer

Doch die Konsequenzen Googles Beschluss, sich für die böse (in den USA die "richtige") Seite der Energiegewinnung zu entscheiden, zog noch weitreichendere Folgen nach sich. Weil 90 Prozent aller Blogspot-Blogger ihre geheimsten Gedanken auf einmal nicht mehr auf den Servern von "G-Evil" veröffentlichen wollten, fluteten sie das Netz mit eigenen Computern. Kurz darauf musste die "Internet-Regierung" ICANN bekannt geben, dass bereits sämtliche iP-Adressen vergeben wurden -  laut unbestätigten Tagesschau-Berichten seien aber nicht die Blogger, sondern Chinas Wachstums daran schuld. Um seine Unabhängigkeit von Googles Anzeigen-Knebel Adsense zu erklären, bereitete das laut Daily Planet beste Online-Nachrichtenportal der Welt einen Umstieg von Werbefinanzierung auf Abonnement-Modell vor, meldete die APA. Spontan bekundeten LeserInnen daraufhin ihre Begeisterung und warfen wie wild Euro-Münzen in den CD-Slot ihrer Notebooks ein. Vom euphorischen Münzeinwurf inspiriert, stellte Apple unmittelbar darauf ein Arcade-Cabinet für das kommende iPad vor.

Offensichtlich von der Macht der Konsumenten beeindruckt, zog sich Google schließlich komplett aus der New Economy zurück, um kurz darauf unter neuem Namen "Topeka" zu firmieren und sich auf die Übersetzung von Tierstimmen zu spezialisieren.

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Wir, die Redaktion von derstandard.at, schickten Sie mit der Meldung "derStandard.at wird kostenpflichtig und werbefrei" in den April.

(Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 1.4.2010)

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