Das Motto liefert Rudi Klausnitzer, oft gehandelt als ORF-Kandidat:"Jeder, der sagt, dass dieser Job nicht interessant und herausfordernd ist, ist entweder kokett oder hat Angst, vorzeitig abgeschossen zu werden." Ein paar Stunden später folgt sein Nachsatz: "Aber die Frage stellt sich nicht."

Planmäßig schreibt der Chef des Stiftungsrats Mitte 2011 den Job des Generals neu aus, bald danach die Direktoren. Laut neuem ORF-Gesetz künftig nur noch vier statt bisher sechs. Auch dafür kursieren längst Kandidaten.

Die Erkrankung zweier Direktoren könnte zu früheren Revirements führen. Karl Amon etwa als Radiodirektor - TV-Chefredakteur könnte Vize Stefan Ströbitzer werden, hoch gehandelt wird dafür nun aber auch Paul Tesarek, Chefredakteur des ORF Wien.

Auch größere Umbildungen des Managements nach der Wiener Wahl (und mit dem neuen ORF-Gesetz) tauchen immer wieder auf. ORF-Chef Alexander Wrabetz dürfte sich hüten - das könnte frühere Generalswahlen bedeuten.

Verliert die SPÖ die steirische Landtagswahl, verliert sie einen ihrer ORF-Stiftungsräte. Dann steht es zwischen SPÖ und ÖVP 14 zu 13 statt 15 zu 12. Zur Wahl braucht es 18 Stimmen.

ORF-Langzeitgeneral und Wrabetz-Kritiker Gerd Bacher (84) soll übrigens ganz von Salzburg nach Wien ziehen. Weitere Kandidaturen schloss er bisher aber aus.  (Harald Fidler, 15./16.5.2010)