Granada – Dass sich energiesparend Budgetsanierung betreiben lässt, hat Spaniens sozialistische Regierung unter Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero längst erkannt. Sparsamer Umgang mit Energie – sprich 20 Prozent Minderverbrauch in rund 2000 Verwaltungsgebäuden – soll drei Mrd. Euro pro Jahr bringen.

In öffentlichen Gebäuden bis hin zu Restaurants, Kaufhäusern, Theatern oder Bahnhöfen dürfen die Klimaanlagen im Sommer nicht auf unter 26 Grad kühlen. Umgekehrt darf im Winter die Raumtemperatur 21 Grad nicht überschreiten. Als positiver Nebeneffekt soll die Anzahl der Erkältungsfälle sinken. Regelmäßig wird das Stromnetz an den heißesten und kältesten Tagen durch Heizungen oder Klimaanlagen an die Belastungsgrenze getrieben. Ausfälle sind keine Seltenheit.

Bereits Ende 2009 beschlossen, ist das Gesetz Teil des Energieeffizienz-Plans 2008 bis 2011. 31 Punkte umfasst der Plan – von der Förderung von Biokraftstoffen bis zur Gebäude-Isolierung. Ziel ist es, den jährlichen Import von Rohöl um 44 Millionen Fass (je 159 Liter) oder zehn Prozent zu verringern. Bis Ende 2012 gibt es für Umbauten von Privatwohnungen, die eine Verbesserung der Energieeffizienz bringen, einen zehnprozentigen Nachlass im Steuerbescheid bis maximal 12.000 Euro. (Jan Marot, DER STANDARD, Printausgabe, 5./6.6.2010)