Die neue Xbox 360

Foto: Microsoft

Xbox 360, Kinect und Controller

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Am Montag hat Microsoft das neue Design der Xbox 360 vorgestellt. Die Konsole wird in Österreich ab dem 16. Juli das alte Modell ersetzen und um 249 Euro erhältlich sein. Gleichzeitig wurde die Kamerasteuerung Kinect vorgestellt, die ab November zu haben sein wird. Ein Preis wurde nicht genannt. Alle Features im Überblick:

Kleiner, leiser

  • Die neue Xbox 360 ist lediglich 15 Prozent kleiner als ihre Vorgängerin.
  • Allerdings ist sie deutlich leiser. Das Betriebsgeräusch wurde durch die Schrumpfung der Prozessoren und ein effizienteres Kühlsystem soweit gesenkt, dass sie im Betrieb akustisch kaum noch wahrnehmbar ist. Auch das Laufwerk macht kein störendes Geräusch mehr.

Design

  • Das Gehäuse der neuen Xbox 360 ist besteht aus glänzendem Kunststoff und wird durch Chromleisten und einen Knick Front und an der Rückseite akzentuiert.
  • Seitlich deutlich zu sehen ist ein großflächiger Lufteinlass.
  • Die Tasten zum Starten der Konsole und zum Öffnen des DVD-Laufwerks sind wie bei der alten PS3 nun touchsensitiv.
  • Die Xbox 360-Controller werden künftig ganz in Schwarz mit einer glänzenden Unterseite ausgeliefert.

Anschlüsse und WiFi

  • Die Konsole weist insgesamt 5 USB-Anschlüsse auf - drei davon an der Rückseite.
  • An den Video- und Audio-Schnittstellen inklusive HDMI hat sich nichts geändert.
  • An der Rückseite befindet sich ein spezieller Anschluss für Kinect, der die Kamera auch mit Strom versorgt. Bei den alten Xbox 360-Modellen wird Kinect per USB angeschlossen und benötigt einen externen Stromanschluss.
  • Erstmals in der Geschichte der Xbox 360 integriert das neue Modell einen WiFi-Anschluss (b/g/n). Damit kann man die Konsole wie die Wii und PS3 von Haus aus mit dem Wireless-LAN verbinden. Bislang musste ein WiFi-Stick extra gekauft werden. 
  • Die Konsole wird ohne HD-Kabel ausgeliefert.
  • Es gibt keine Slots mehr für Memory-Units.

Neue Festplatte

  • Die Festplatte der neuen Xbox 360 fasst 250 GB Speicherplatz.
  • Microsoft setzt dabei auch ein neues und abermals proprietäres Festplatten-Format.
  • Damit können Festplatten der älteren Xbox 360-Modelle nicht einfach übernommen werden. Die Daten müssen per USB oder Datentransferkabel übertragen werden.

Alles zu Kinect

  • Der Name Kinect leitet sich von den Begriffen "connect" und "kinetic" ab.
  • Kinect integriert in seinem Gehäuse zwei Infrarotsensoren, eine RGB-Kamera und ein Mikrofon.
  • Die Infrarotsensoren können sowohl die Form der Spieler als auch die Entfernung zur Kamera erfassen.
  • Die Kamera löst mit 640 x 480 Bildpunkten auf und rechnet mit 30 Bildern pro Sekunde.
  • Das Mikrofon erkennt die Richtung, aus der gesprochen wird und dient zur Eingabe von Sprachbefehlen.
  • Bei der neuen Xbox 360 wird Kinect über einen speziellen Anschluss direkt über die Konsole mit Strom versorgt. Bei den alten Xbox 360-Modellen wird Kinect per USB angeschlossen und benötigt einen externen Stromanschluss.

Funktionsweise

  • Die Infrarotsensoren können sowohl die Form der Spieler als auch die Entfernung zur Kamera erfassen. Kleine Details wie einzelne Finger werden zwar nicht erkannt, die Erfassung ist aber präzise genug, um Gesten und ganze Bewegungsabläufe wie Winken, Springen oder Tanzen zu registrieren.
  • Kinect merkt sich nach einem kurzen Scann-Vorgang auch die Form des Spielers. Dadurch stört es auch nicht, wenn andere Spieler durchs Bild laufen oder Gegenstände zwischen Spieler und Kamera gestellt werden.
  • Kinect kann bis zu zwei Spieler gleichzeitig erfassen.
  • Die VGA-Kamera dient sowohl der Gesichtserkennung als auch dem Aufzeichnen von Videos und Fotos. Mit Kinect hat Microsoft auch eine neue Software für Video-Chats namens "Kinect Video" vorgestellt.
  • Mit dem Mikrofon lassen sich Spielmenüs und Medienanwendungen der Xbox 360 über einfache Sprachbefehle steuern. So kann man etwa über "Xbox Stopp" einen Film anhalten. 

Technische Details

  • Für die Berechnung der Spielerbewegungen benötigt Kinect etwa 15 Prozent der Prozessorleistung der Xbox 360.
  • Die Latenz, also die Verzögerungszeit zwischen Erfassung der Bewegung und Umsetzung der Bewegung im Spiel dürfte Analysen nach zwischen 150 und 250 Millisekunden liegen. Ob sich diese merkliche Verzögerung besonders negativ auf das Spielen auswirken wird, muss sich noch zeigen.

Spiele und Anwendungen

  • Microsoft hat zum Start insgesamt 15 Spiele für Kinect angekündigt. Sämtliche Kinect-Spiele werden in neu designten DVD-Hüllen ausgeliefert.
  • Inhaltlich beschränkt sich das anfängliche Portfolio auf die Themen "Fitness", "Sport/Party" und "Tanzen". Damit liefern Microsoft und Dritthersteller jede Menge Kost für die angepeilte Zielgruppe der Casual-Gamer.
  • Neben Spielen dient Kinect auch der Bedienung der multimedialen Funktionen der Xbox 360. Über ein spezielles Menü (Kinect Hub) kann mit Gesten und Sprachbefehlen eine Fülle alle Anwendungen genutzt werden. Darunter fallen auch der Video-Dienst "Zune", die Facebook-Applikation oder das Chat-Programm.

Preisfrage

Wie viel Kinect kosten wird, wollte Microsoft bislang nicht verraten. Berichten zufolge soll das Gerät rund 150 US-Dollar kosten und im Bundle mit der neuen Xbox 360 für 400 US-Dollar zu haben sein. Dem Konzern nach, handele es sich bei diesen Angaben allerdings lediglich um Spekulationen. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 15.6.2010)