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Zehn Waggons sind entgleist. Der Unfall geschah zwischen Hintergasse und Braz nahe Bludenz

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Die Autos die transportiert wurden, ...

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... liegen schrottreif an der Unfallsstelle.

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Auch die Gleise sind stark beschädigt. Zur Zeit ist es noch schwer vorhersehbar, bis wann die Strecke wieder in Betrieb gehen kann

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Innsbruck - Auf der Arlbergstrecke bei Braz im Bezirk Bludenz ist in der Nacht auf Mittwoch ein Autotransportzug entgleist. Der Lokführer wurde verletzt. Der Sachschaden dürfte enorm sein. Die ÖBB vermuten ein technisches Gebrechen als Unfallursache. Bremsversagen wird vermutet. Man muss die Ergebnisse der Unfallkommission aber noch abwarten, hieß es bei der ÖBB. Die Strecke bleibt bis mindestens zum Wochenende gesperrt. Der materielle Schaden der ÖBB gehe an die Millionengrenze,  sagte der Pressesprecher. Wer für die demolierten Autos aufkommen muss, wird über die "Schuldfrage" zu klären sein, so der Pressesprecher.

Lok liegt drei Meter vor einer Haustüre

Wir hatten Riesenglück, dass nicht mehr passiert ist", betonte Bludenzer Bezirkshauptmann Johannes Nöbl. Der Autozug führte 16 Waggons. Gegen 3.00 Uhr entgleisten die vier letzten Waggons  im Brazer Bogen. Der restliche Zug fuhr noch einige hundert Meter weiter, bei der ersten Weiche wurden dann die Lok und die übrigen Waggons ausgehoben. Die Lok kam drei Meter vor einer Haustüre zum Liegen. Die Waggons und die Pkw wurden auf den Campingplatz geschleudert. Jeder der Waggons hatte 15 bis 20 Autos geladen. Die Autos, mit denen der Güterzug beladen war, liegen schwer beschädigt im Gelände. Einige Autos sind gasbetriebene Fahrzeuge. Akute Gefahr eines Gasaustritts besteht jedoch nicht.

Kein menschliches Versagen

Normalerweise werde der "Brazer Bogen" mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h passiert. Der Autozug war in der Nacht aber wesentlich schneller unterwegs. Die Geschwindigkeit des Zuges ließ sich nur mehr bedingt reduzieren, gab der Lokführer an. Daher schließen wir auf ein technisches Problem an der Lok oder am Wagen, erklärt ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. "Menschliches Versagen können wir derzeit ausschließen", so Zumtobel. Dem Lokführer, der bei den Unfall verletzt wurde, gehe es "den Umständen entsprechend gut". Der Mann erlitt einen schweren Schock.

Zugverspätungen auf der Arlberstrecke

Zwischen Landeck und Bludenz wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen bereitgestellt. Reisen über den Arlberg werden sich um rund 20 Minuten verlängern. Die eingleisige Strecke wird mindestens bis Montag gesperrt bleiben.

Gleise stark beschädigt

An der ÖBB-Infrastruktur wurden etwa 700 bis 800 Meter der Gleisanlagen sowie eine Einfahrweiche beschädigt, zudem wurden sieben Fahrleitungsmasten geknickt.

Laut Feuerwehr-Einsatzleiter Eugen Burtscher sind rund 100 Einsatzkräftean Ort und Stelle. Gegen Mittag haben die Aufräumarbeiten begonnen. Zuvor hatte die aus Wien angereiste Unfallkommission ihre Sachverhaltserhebungen durchgeführt. Mittlerweile stünden mehrere Baukräne bereit, um die umgestürzten Waggons zu bergen.

 

Schadenszahlung

Wer für die demolierten Pkw aufkommen muss, werde über die "Schuldfrage" zu klären sein, erklärte Zumtobel. Sollte der Zug - was derzeit nicht angenommen wird - wegen infrastruktureller Mängel entgleist sein, hätte die entsprechende ÖBB-Tochter zu bezahlen. Bei einem Gebrechen an der Lok müsste sich hingegen das Verkehrsunternehmen verantworten, das den Zug betrieb. In diesem Fall die ÖBB-Güterverkehrs-Gesellschaft. Die Eisenbahnunternehmen seien aber alle versichert, "das ist die Grundvoraussetzung für die Benützung unserer Schienen", so Zumtobel.(APA)