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Link: Meldung vom Tod Hans Dichands auf krone.at

Foto: APA/Hochmuth

"Krone"-Herausgeber Hans Dichand (89) ist tot. Das teilte die Zeitung am Donnerstag auf ihrer Homepage "krone.at" mit. Sein Gesundheitszustand hatte sich am Donnerstagvormittag dramatisch verschlechtert. Dichand befand sich seit vergangener Woche in ärztlicher Behandlung. Dichand sei im Beisein seiner Familie im Krankenhaus gestorben, heißt es auf "krone.at". Österreichs Politiker zeigten sich "tief erschüttert" vom Tod des Medienmachers.

Einer der umstrittensten Blattmacher

Dichand hatte nicht nur die auflagenstärkste Zeitung Österreichs, sondern auch die heimische Politik über weite Strecken fest im Griff. Der 89-Jährige brachte die "Kronen Zeitung" im Jahr 1959 neu auf den Markt und machte sie zum auflagenstärksten Printmedium des Landes. Legendär sind seine Kampagnen sowie sein Einfluss auf die politische Landschaft Österreichs. Er galt als einer der begnadetsten, aber auch umstrittensten Blattmacher des Landes.

Im Jahr 1959 brachte Dichand die "Kronen Zeitung" neu auf den Markt und machte sie zum auflagenstärksten Printmedium des Landes. Lag die "Krone" Mitte der 1960er Jahre noch unter fünf Prozent Reichweite, so stieg sie im Laufe der Jahrzehnte dank des gewonnenen Verdrängungskampfes in lichte und einsame Reichweitenhöhen. Laut Media-Analyse kommt das Blatt auf eine Reichweite von 40,4 Prozent beziehungsweise rund 2,9 Millionen Leser. Im internationalen Vergleich gehört das Kleinformat damit gemessen an der Einwohnerzahl zu den weltweit reichweitenstärksten Zeitungen. 

WAZ: "Meinungsfreudig und streitbar"

"Meinungsfreudig und streitbar" machte Dichand die "Krone" zur erfolgreichsten Zeitung in Österreich", heißt es in einer Mitteilung von Miteigentümer WAZ. "Dichand war nicht immer ein bequemer Partner, aber er kämpfte mit unruhiger Geduld um die Sache, zu der er sich bekannte", heißt es in der Aussendung der Essener Mediengruppe.

Medienlandschaft  mitgeprägt

Bundespräsident Fischer würdigte Dichand als eine Persönlichkeit, die mehr als ein halbes Jahrhundert lang auf dem Mediensektor mit großem Einfluss tätig war und die Medienlandschaft entscheidend mitgeprägt habe. Der Familie des Verstorbenen drückte Fischer seine aufrichtige Anteilnahme aus. Bundeskanzler Faymann zeigte sich "tief erschüttert" von Dichands Ableben: "Er war eine der großen Persönlichkeiten dieses Landes, ein begnadeter Blattmacher und Journalist, der im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben hat." Vizekanzler Pröll hob Dichands "journalistisches Gespür" und seine "herausragende Qualität als Blattmacher" hervor, Österreich verliere damit "einen seiner herausragendsten Zeitungsmacher, der über alle Parteigrenzen hinweg geachtet wurde", so Pröll. (Mehr Reaktionen)

Bis zuletzt war Dichand als Herausgeber operativ tätig. Er wäre am 29. Jänner 2011 90 Jahre alt geworden.  (APA/red)